Im Okt. 1894 übernahm der Genfer Drucker Louis Bron, der spätere Bürgermeister des Quartiers Saint-Gervais, den Titel einer 1878-79 erschienenen Theaterzeitschrift. Er gewann als Zeichner Albert Gantner alias Polyte, später Noël Fontanet und René Pellarin, genannt Pellos. Das beliebte kleinformatige Wochenblatt G., das im Umdruckverfahren hergestellt wurde, kostete zehn Rappen. 1914 wurde es wegen Verspottung des dt. Kaisers mit Erscheinungsverbot belegt, worauf es bis 1917 den Titel "Petit suisse" trug. Danach nahm es wieder seinen früheren Namen an und behielt diesen bis zur Einstellung des Blattes im Dez. 1936 bei. Den Jungfreisinnigen und den anarchist. Strömungen nahe stehend, karikierte die Zeitschrift die militär. und polit. Sitten sowie die Mitglieder der Genfer Freikirche und machte sich mit Vorliebe über die Waadtländer lustig. Dabei bediente sie sich eines an die gesprochene Sprache angelehnten spött. Stils, der für Saint-Gervais typisch war.
Titelseite der satirisch-humoristischen Genfer Wochenzeitschrift Guguss', Ausgabe vom 22. Dezember 1900 (Bibliothèque de Genève).
Quellen und Literatur
- Blaser, Bibl., 476
- B. Lescaze, «Les tours et la flèche: la cathédrale Saint-Pierre dans l'affiche et le dessin politiques aux XIXe et XXe siècles», in La République à Saint-Pierre, 1981, 31-123
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