de fr it

VladimirMedem

22.7.1879 Libau (Litauen), 9.6.1923 New York, isr.; Sohn eines Armeearztes. Ledig. Jugendjahre in Minsk. Rechtsstud. in Kiew, wo er mit dem Sozialismus in Kontakt kam. Gleichzeitig erwachte sein Interesse für die jüd. Tradition. Um 1900 trat M. dem Allg. Jüdischen Arbeiter-Bund (Bund) bei, der als sozialist. Bewegung nationale Minderheitenrechte für die Juden im Zarenreich forderte. Nachdem M. 1901 wegen seiner polit. Aktivitäten zu fünf Jahren Zwangsarbeit in Sibirien verurteilt worden war, gelang ihm die Flucht in die Schweiz. In Bern und Genf beschäftigte er sich intensiv mit der Arbeiterbewegung und nahm eine führende Position im Auslandkomitee des Bundes ein. 1905 kehrte M. nach Russland zurück. In Wilna arbeitete er als Mitherausgeber von "Nasche slovo", dem russ. Presseorgan des Bundes. 1913 wurde er aus polit. Gründen in Warschau zu vier Jahren Haft verurteilt. 1921 liess sich M. in den USA nieder, wo er weiter im Dienste des Bundes arbeitete.

Quellen und Literatur

  • Zichroines un Artikeln, 1917
  • Fun mein Notizbuch, 1920
  • Fun mein Lebn, 1923
  • Encyclopaedia Judaica 11, 1972, 1175 f.
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF
Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 22.7.1879 ✝︎ 9.6.1923

Zitiervorschlag

Karin Huser: "Medem, Vladimir", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 29.10.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/027850/2009-10-29/, konsultiert am 28.03.2024.