
Vorderseite der von der Genfer Kriminalpolizei angefertigten anthropometrischen Signalementskarte (vom Typ Bertillon) des italienischen Anarchisten, 1898 (Archives cantonales vaudoises, Chavannes-près-Renens, SB 73, Police de sûreté, identité judiciaire).

Rückseite der von der Genfer Kriminalpolizei angefertigten anthropometrischen Signalementskarte (vom Typ Bertillon) des italienischen Anarchisten, 1898 (Archives cantonales vaudoises, Chavannes-près-Renens, SB 73, Police de sûreté, identité judiciaire).
22.4.1873 Paris, 19.10.1910 Genf, kath., Italiener. Sohn der Luigia Lacchini, Magd. Ledig. Kindheit in Paris und in Italien in Heimen und bei Adoptiveltern. 1894-97 Soldat in der ital. Armee (1896 Dienst in Ostafrika), danach Gelegenheitsarbeiten. 1898 emigrierte L. nach Lausanne, wo er mit anarchist. Zirkeln in Kontakt kam und Anhänger der sog. Propaganda der Tat wurde. Am 10.9.1898 verübte er in Genf das erfolgreiche Attentat auf Ks. Elisabeth von Österreich und wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Im Gefängnis verfasste er 1907-08 seine Memoiren. Später wandte er sich vom Anarchismus ab und beging Selbstmord.