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BertholdJacob

12.12.1898 Berlin, 26.2.1944 Berlin, isr., Deutscher. Sohn des David, Kunsthändlers und Seidenfabrikanten. Else Lau. Ab 1920 Journalist, u.a. 1925-28 Mitarbeiter der "Weltbühne". Als radikaler Pazifist Erzfeind der polit. Rechten. 1928-29 Festungshaft wegen versuchten Landesverrats. 1928 Eintritt in die SPD, 1931 Wechsel zur Sozialist. Arbeiterpartei SAP. 1932 Übersiedlung nach Strassburg, im Aug. 1933 Ausbürgerung. 1935 von Gestapo-Agenten aus Basel nach Deutschland entführt, nach scharfer Intervention des Bundesrats Rückführung nach Basel und von dort direkt nach Frankreich ausgewiesen. Im Sept. 1939 in Südfrankreich interniert. Vergebl. Bemühungen um ein US-Visum. 1941 Flucht nach Lissabon, dort von dt. Agenten erneut entführt. In Berlin vermutlich für einen späteren Schauprozess in Gestapo-Haft festgehalten. J. starb völlig entkräftet im jüd. Krankenhaus.

Quellen und Literatur

  • Weissbuch über die schwarze Reichswehr, 1925
  • Die Hindenburg-Legende, 1935
  • Das neue dt. Heer und seine Führer, 1936
  • BHE 1, 322 f.
  • J.N. Willi, Der Fall Jacob-Weseman (1935/1936), 1972
  • J.J. und P.P. Barnes, Nazi Refugee Turned Gestapo Spy: The Life of Hans Wesemann, 1895-1971, 2001
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 12.12.1898 ✝︎ 26.2.1944

Zitiervorschlag

Hermann Wichers: "Jacob, Berthold", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.01.2014. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/027987/2014-01-30/, konsultiert am 21.04.2024.