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WolfgangLanghoff

6.10.1901 Berlin, 25.8.1966 Ost-Berlin, Deutscher, 1936 ausgebürgert, ab 1949 Bürger der DDR. Sohn des Gustav, Kaufmanns. Renate Rainer. 1918-19 Schauspielunterricht. 1923-33 Schauspieler in Königsberg, Hamburg, Wiesbaden und Düsseldorf. L. engagierte sich u.a. in der Agitpropgruppe "Nordwest ran" und trat 1928 der KPD bei. 1933 wurde er in Schutzhaft genommen und ins Konzentrationslager Börgermoor verschleppt. Dort bearbeitete und ergänzte L. Johann Essers bekanntes Lied "Die Moorsoldaten". Nach zahlreichen internat. Protesten (u.a. von Emil Oprecht) wurde L. zunächst ins Konzentrationslager Lichtenburg überführt und im März 1934 freigelassen. 1934 floh er nach Zürich, wo er 1935 seine Lagererfahrungen im Erlebnisbericht "Die Moorsoldaten" veröffentlichte. L. gehörte bis 1945 dem Ensemble des Zürcher Schauspielhauses an, dessen Ruf er als Charakterdarsteller und Regisseur mitbegründete. Am Schauspielhaus setzte er sich auch für gewerkschaftl. Anliegen ein. 1942-45 war er Mitglied der Kulturgemeinschaft Dt. Emigranten, der Bewegung Freies Deutschland und des Schutzverbands Dt. Schriftsteller. 1945-46 wirkte er als Direktor des Städt. Theaters in Düsseldorf, 1946-63 war er Schauspieler, Regisseur und Intendant am Dt. Theater und an den Kammerspielen in Ost-Berlin. 1963 trat L. zurück, nachdem ihn DDR-Organe wegen seines "Liberalismus" kritisiert hatten. 1950 Gründungsmitglied der Akad. der Künste der DDR, Mitglied der SED.

Quellen und Literatur

  • Akad. der Künste, Berlin, Nachlass
  • W. Mittenzwei, Exil in der Schweiz, 1981
  • C. Neubert-Herwig, Wolfgang L., 1991
  • H. Weber, A. Herbst, Dt. Kommunisten, 2004, 437 f.
  • TLS, 1074 f.
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 6.10.1901 ✝︎ 25.8.1966

Zitiervorschlag

Hermann Wichers: "Langhoff, Wolfgang", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.11.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/027990/2007-11-30/, konsultiert am 21.04.2024.