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ZachariasAldinger

1806 Dörzbach (Württemberg), nach 1840, israelitisch. Sohn des Itzig, Handelsmanns. Ida Szent-Györgyi. 1834 als angeblich politischer Flüchtling in Bern, dort Lehrer und Brillenhändler, 1834/1835 ausgewiesen. In Zürich Kassier, Sekretär, aktivstes Mitglied und als österreichischer (wahrscheinlich auch preussischer) Spion Agent provocateur im Jungen Deutschland. Inhaber eines vom österreichischen Gesandten Graf Ludwig Philipp von Bombelles auf den Namen Freiherr Karl August von Eyb ausgestellten Passes. Ende Mai 1836 Verhaftung unter dem Verdacht, am 4. November 1835 den preussischen Spion und Lockspitzel Ludwig Lessing ermordet zu haben. Am 6. April 1837 Freispruch mangels Beweisen, wegen anderer Vergehen aber Verurteilung zu einem Jahr Gefängnis und Landesverweis. Zacharias Aldinger ging mit nassauischem Pass auf den Namen Carl Gross nach Ungarn; sein weiterer Lebenslauf ist nicht bekannt.

Quellen und Literatur

  • Der Mord verübt an Ludwig Lessing aus Freienwalde, 1837
  • J. Schauberg, Aktenmässige Darstellung, 1837
  • H. Schmidt, Die deutschen Flüchtlinge in der Schweiz und die erste deutsche Arbeiterbewegung 1833-1836, 1899 (Nachdruck 1971)
  • L. Gschwend, Der Studentenmord von Zürich. Eine kriminalhistorische und strafprozessanalytische Untersuchung über die unaufgeklärte Tötung des Studenten Ludwig Lessing aus Freienwalde (Preussen) am 4. November 1835. Zugleich ein Beitrag zur Erforschung der politischen Kriminalität im Vormärz, 2002
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Kurzinformationen
Variante(n)
Freiherr Karl August von Eyb
Carl Gross
Lebensdaten ∗︎ 1806 ✝︎ nach 1840

Zitiervorschlag

Albert Portmann-Tinguely: "Aldinger, Zacharias", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.01.2020. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/028104/2020-01-24/, konsultiert am 11.06.2025.