de fr it

HermannDoeleke

30.1.1815 Heiligenstadt (Thüringen), ref., von Schleusingen (Thüringen). Sohn des Wilhelm Heinrich, Gymnasialrektors. Stud. in Halle und Kiel. 1839 in Kiel wegen eines Duells verhaftet, gelang D. die Flucht über England nach Zürich. Im Wintersemester 1839-40 war er an der philosoph. Fakultät der Univ. Zürich eingeschrieben. Wegen Schulden relegiert, zog er 1840 nach Bern, 1841 nach Genf. Danach hielt er sich in Morges, Lausanne, La Chaux-de-Fonds und Salavaux auf, wo er zumeist als Sprachlehrer arbeitete. D. politisierte den dt. Handwerkerverein in Genf und wurde einer der Führer des neuen, ab 1843 unter dem Einfluss von Wilhelm Marr stehenden junghegelianisch-atheistisch orientierten Jungen Deutschland in der Schweiz. Als Gegner des gleichzeitig aktiven Kommunisten Wilhelm Weitling provozierte er versch. Vereinsspaltungen. 1843 war er Mitbegründer des Léman-Bundes. 1844-45 veröffentlichte er mehrere Artikel in der von Marr herausgegebenen Zeitschrift "Blätter der Gegenwart für sociales Leben". 1845 wurde er aus der Waadt ausgewiesen und nach Algerien ausgeschafft. Verschollen.

Quellen und Literatur

  • Vom kleinbürgerl. Demokratismus zum Kommunismus, hg. von W. Kowalski, 2 Bde., 1967-78 (mit Werkverz.)
  • Gruner, Arbeiter
Weblinks
Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 30.1.1815

Zitiervorschlag

Markus Bürgi: "Doeleke, Hermann", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.04.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/028109/2005-04-19/, konsultiert am 18.04.2024.