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Peter vonMolsheim

Erstmals erw. 1455, um 1490, von Bern. Sohn des Hans, Kürschners. Abkömmling eines aus M. (Elsass) stammenden Geschlechts. Spitalbruder im Johanniterorden. Ab 1455 Kaplan der Kirche St. Johann in Freiburg, ab 1474 Schaffner der Kommende. Ab 1483 Rektor der Pfarrei Wohlen bei Bern. Im Auftrag des Rats der Stadt Freiburg verfasste M. um 1478 auf Deutsch eine Freiburger Chronik der Burgunderkriege. Dabei lehnte er sich stark an die "Kleine Burgunderchronik" (1477) von Diebold Schilling an, verlieh seiner Darstellung jedoch eine lokale Färbung. Als Anhänger Berns gab er Karl dem Kühnen die Rolle des Bösewichts. Es war Albert Büchi, der den lange in Vergessenheit geratenen Text, von dem 14 handschriftl. Kopien (die älteste von 1478) existieren, M. zuordnen konnte. Die Illustrationen stammen vermutlich von Hans Fries.

Quellen und Literatur

  • Freiburger Chronik der Burgunderkriege, hg. von A. Büchi, 1914
  • [F. Ducrest], «La rédaction fribourgeoise de la chronique des guerres de Bourgogne», in Ann. frib. 1, 1913, 111-113
  • A. Büchi, «Zur Biogr. Peters von M.», in ASG 13, 1915, 112 f.
  • C.G. Baumann, Über die Entstehung der ältesten Schweizer Bilderchroniken, 1971
  • Feller/Bonjour, Geschichtsschreibung 1, 96 f.
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Kurzinformationen
Lebensdaten Ersterwähnung 1455 ✝︎ um 1490

Zitiervorschlag

Marianne Rolle: "Molsheim, Peter von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.01.2010, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/028244/2010-01-19/, konsultiert am 14.10.2024.