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Nikolai IsaakowitschUtin

8.8.1841 Gouvernement Cherson (Russland, heute Ukraine), 1.12.1883 St. Petersburg, israelitisch, Russe. Natalija Ijeronimowna Korsini. Als Zentralkomiteemitglied der Geheimgesellschaft Semlja i wolja (Land und Freiheit) polizeilich verfolgt, flüchtete Nikolai Isaakowitsch Utin 1863 ins Ausland und wurde in Abwesenheit zum Tod verurteilt. Ab 1864 weilte er in der Schweiz und war Wortführer der jungen Generation russischer revolutionärer Emigranten. Utin stand in Vevey in engem Kontakt zu Michail Bakunin, wurde aber dessen Gegner, als er sich auf die Seite von Karl Marx stellte. Er leitete 1868-1870 die von Bakunin gegründete und ihm dann überlassene Zeitschrift "Narodnoje delo" ("Die Volkssache") und war treibende Kraft bei der Gründung der russischen Sektion der I. Internationale 1870. Nach dem Zerfall der Internationalen Arbeiter-Assoziation zog er sich aus der Politik zurück und lebte nach 1878 wieder in Russland. Utin gilt als Vorreiter des russischen Marxismus.

Quellen und Literatur

  • W. McClellan, Revolutionary Exiles, 1979
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Lebensdaten ∗︎ 8.8.1841 ✝︎ 1.12.1883

Zitiervorschlag

Heinrich Riggenbach: "Utin, Nikolai Isaakowitsch", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.03.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/028382/2013-03-05/, konsultiert am 16.04.2024.