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Jan AntonovicBerzin

11.10.1881 Lettland, 29.8.1938 im Gulag. Bauernsohn. Ab 1902 Mitglied der Sozialdemokrat. Partei, aus der später die Bolschewiki hervorgingen. 1908 Emigration in den Westen. Unter dem Pseudonym Winter 1915 an der Zimmerwalder Konferenz. 1917 Wahl ins Zentralkomitee. Im April 1918 von der Russ. Sozialist. Föderativen Sowjetrepublik zum bevollmächtigten Vertreter bei der Eidgenossenschaft ernannt. B. traf am 17.5.1918 mit zwölf Mitarbeitern in Bern ein; weitere kamen später hinzu. Am ersten Tag des Landesstreiks, am 12.11.1918, wurde die sowjet. Mission durch den Bundesrat des Landes verwiesen, was zum Abbruch der diplomat. Beziehungen führte. Neuere Forschungen lassen es als fraglich erscheinen, ob die polit. Anklagen (Umsturzversuche), welche die Ausweisung begleiteten, gerechtfertigt waren. 1919 Erziehungsminister in Lettland. 1919-20 Sekr. des Exekutivkomitees der Komintern. Versch. Botschafterposten. 1932 Chef des Zentralarchivs der UdSSR. Verhaftung während der Säuberungen Stalins, Tod im Lager.

Quellen und Literatur

  • B. Lazitch, M. Drachkovitch, Biographical Dictionary of the Comintern, 1986
  • J. Vronskaya, V. Chuguev, A Biographical Dictionary of the Soviet Union 1917-1988, 1989
  • Schweiz-Russland, bearb. von A. Fleury, D. Tosato-Rigo, 1994
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 11.10.1881 ✝︎ 29.8.1938

Zitiervorschlag

Brigitte Studer: "Berzin, Jan Antonovic", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.04.2004. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/028506/2004-04-28/, konsultiert am 18.04.2024.