Ab 1439 als Erwachsener in Genf erwähnt, nach dem 2.3.1479. Etienne Achard zählte 1443 zu den Gläubigern des Hauses Savoyen, war Händler (Woll- und Seidenstoffe, Goldschmiedearbeiten) und Finanzmann und stand in Geschäftsbeziehungen zu Lyon, Montpellier, Florenz, Venedig, zum Kontor der Medici und zur Firma Della Casa und Guadagni in Genf. Bekannt ist er vor allem durch seine Beziehungen zu Jacques Cœur, Finanzminister König Karls VII. Bei der Voruntersuchung zum Prozess gegen Cœur (1455) wurde Achard in Lyon und Genf über seine Schuld von 26 Goldmark gegenüber dem Angeklagten befragt und erklärte sich bankrott. Seine Geschäfte liefen bald rege, bald flau. Er gehörte nie zu den reichsten Kaufleuten der Rue de Rive, wo er wohnte und zwei Häuser besass (dazu eine Mühle an der Rhone). 1477 wurden sein Vermögen und das seiner Frau auf 1000 Gulden geschätzt, was nicht mehr als achtbar war. Er wurde 1457 Fünfzigerrat, 1458 Mitglied des Kleinen Rats, wo er fortan als Fachmann für Finanz- und Währungsfragen wirkte. 1466 wurde er Bürgermeister, 1475 Mitglied des Rechnungshofs.
Quellen und Literatur
- Les affaires de Jacques Cœur 1, hg. von M. Mollat, 1952
- J.-F. Bergier, Genève et l'économie européenne de la Renaissance, 1963, 262-266
- Il Libro giallo di Ginevra della Compagnia fiorentina di Antonio Della Casa e Simone Guadagni, 1453-1454, hg. von M. Cassandro, 1976
Weblinks
Kurzinformationen
Lebensdaten | Ersterwähnung 1439 ✝︎ nach dem 2.3.1479 |
Systematik
Wirtschaft und Beruf |