
Ursprünglich aus Den Haag stammende Fotografenfamilie, die 1793 in die Schweiz einwanderte und 1816 in Solothurn eingebürgert wurde. Nachdem sie mit ihrem Vater Emmanuel-Auguste (1792-1854) im Schweizer Regiment in Neapel in Diensten gewesen waren, kehrten Edouard (1823-86) und Francis (1833-1912) 1861 in die Schweiz zurück und wurden Fotografen. Francis liess sich 1865 in Vevey nieder. Seine drei Söhne Edouard, Francis und Auguste übersiedelten ihr Unternehmen De Jongh Frères 1879 nach Neuilly-sur-Seine (Ile-de-France). Sie waren u.a. auch am russ. Hof tätig. Ihr Onkel Edouard, der in Marseille bei Barziniac ausgebildet worden war, eröffnete ein Atelier in Lausanne. Dessen Sohn Francis (1864-1928) studierte Fotografie und arbeitete u.a. mit Paul Nadar in Paris zusammen. 1905 hinterlegte er das Patent für ein die Zeichnung imitierendes Fotoverfahren mit Korn und arbeitete im damals modernen Stil des Piktoralismus (Gummi- und Umdrucktechnik mit fetthaltigen Farben). Sein Sohn Gaston (1888-1973) besuchte 1907-09 die Fotografenschule München und übernahm 1923 das Atelier in Lausanne, das er erheblich ausbaute. Er war ein eifriger Forscher und wandte künstler. Verfahren mit Bromöl und fetthaltigen Farben sowie wissenschaftl. Verfahren im Bereich der medizin. Fotografie und der Infrarotfotografie an. Er spezialisierte sich auf Architektur, Mode, Werbung und v.a. auf Porträtfotografie, wobei er Persönlichkeiten aus aller Welt fotografierte. 1956 präsidierte er den Schweiz. Fotografenverband.