de fr it

Tschechische Republik

Situationskarte Tschechische Republik © 2012 HLS und Kohli Kartografie, Bern.
Situationskarte Tschechische Republik © 2012 HLS und Kohli Kartografie, Bern.

Nach der Teilung der demokratisierten Tschechoslowakei wurde die T. schon an ihrem Gründungstag, dem 1.1.1993, von der Schweiz anerkannt. Die Gültigkeit der 22 zwischen der Tschechoslowakei und der Schweiz bestehenden bilateralen Verträge wurde bestätigt. Neu schloss die Schweiz mit der T. 1995 ein Doppelbesteuerungsabkommen (seit 23.10.1996 in Kraft). Der Handel zwischen den beiden Ländern zeigt seit 1994 ein starkes Wachstum, wobei die Schweiz immer eine positive Handelsbilanz aufwies. 2001 exportierte sie Waren (v.a. Maschinen, pharmazeut. und chem. Produkte) für 928 Mio. Fr. (1994 417 Mio. Fr.) in die T., während sie für 672 Mio. Fr. (1994 196 Mio. Fr.) v.a. Maschinen, Textilien und Metallwaren aus der T. einführte. Gewichtige Schweizer Investoren wie Nestlé, ABB und Kraft Jacobs Suchard gründeten in der T. ihre Niederlassungen. Das 1995 aus der Swisscom und der niederländ. PTT gebildete Konsortium Telsource beteiligte sich mit einem bedeutenden Anteil an der tschech. Telecom-Gesellschaft. 1998 stand die Schweiz mit Direktinvestitionen von rund 1,65 Mrd. Fr. an vierter Stelle der ausländ. Investoren in der T. (1994 198 Mio. Fr.). Bis 1999 stellte die Schweiz der T. 15,4 Mio. Fr. für die Bereiche Politik, Staatsaufbau, Kultur, Wissenschaft und Ausbildung zur Verfügung und gewährte ihr 34 Mio. Fr. für Projekte im Umweltbereich und in den Sektoren Gesundheit und Infrastruktur als nicht rückzahlbare Finanzhilfe. In der Schweiz leben seit 1989 ca. 12'000-14'000 Tschechen (resp. Slowaken), während in der T. 2003 ca. 930 Auslandschweizer registriert waren. Die beiden Staaten pflegen intensive kulturelle Beziehungen (Konzerte, Ausstellungen, Theater). In Prag sind mehrere schweiz. Kultursponsoren tätig. Pro Helvetia betrieb dort 1992-2005 ein Zweigbüro (sog. Antenne). Zwischen den schweiz. und tschech. Hochschulen bestehen Partnerschaftsverträge.

Quellen und Literatur

  • I. Bock, Tschech. Republik zwischen Traditionsbruch und Kontinuität, 1995
  • M. Skreta, Der Tschech. Weg, 2001
  • La République tchèque de l'adhésion à la présidence de l'UE, hg. von M.-C. Maurel et al., 2009

Zitiervorschlag

Helena Kanyar Becker: "Tschechische Republik", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.12.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/028763/2012-12-04/, konsultiert am 07.06.2023.