
24.3.1884 Maastricht (Niederlande), 2.11.1966 Ithaca (New York), kath., Niederländer, ab 1946 US-Amerikaner. Sohn des Werkmeisters Joannes Wilhelmus Debije. Matilde Alberer. Stud. der Elektrotechnik in Aachen, Promotion 1908 bei Arnold Sommerfeld in München, 1911 ao. Prof. für theoret. Physik an der Univ. Zürich als Nachfolger von Albert Einstein. Die 1912 publizierte Arbeit "Zur Theorie der spezif. Wärmen" lieferte erstmals das richtige Verhalten bei tiefen Temperaturen (Debye's T3-Gesetz). Danach Aufenthalte in Utrecht und Göttingen, wo er 1915 mit Paul Scherrer das Verfahren zur Messung von Röntgeninterferenzen an polykristalinen Substanzen entwickelte. 1920 kam D. wieder nach Zürich an die ETH. Mit seinem Assistenten Erich Hückel begründete er 1922 die "Theorie der Lösungen starker Elektrolyte". Originell war sein Vorschlag, die adiabat. Entmagnetisierung zur Erzeugung tiefer Temperaturen zu verwenden. 1927 ging D. nach Leipzig, 1934 nach Berlin. 1936 erhielt er den Nobelpreis für Chemie für seine Arbeiten über Dipolmomente von Molekülen. 1939 verweigerte er die Annahme der dt. Staatsbürgerschaft; nach einem Aufenthalt in den Niederlanden emigrierte er 1940 in die USA, wo er bis 1952 als Prof. für Chemie an der Cornell University (Ithaca) wirkte. D. war einer der vielseitigsten Naturwissenschaftler des 20. Jh., seine Forschungen beeinflussten die Entwicklung der Physik und der Nachbardisziplinen.