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ArnoldEscher von der Linth

Mit seinem Gesteinshammer, um 1860 (ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv).
Mit seinem Gesteinshammer, um 1860 (ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv).

8.6.1807 Zürich, 12.7.1872 Zürich, ref., von Zürich. Sohn des Hans Conrad (->). Bina (Sabina) de Latour, Schwester des Alois de Latour. Schon im Knabenalter wurde E. von seinem Vater auf Wanderungen in die geognost. Phänomene eingeführt. 1825-29 studierte er Geologie und ihre Hilfswissenschaften in Genf (u.a. bei Nicolas Théodore de Saussure), Berlin (bei Leopold von Buch und Alexander von Humboldt) und Halle. Daneben machte er ausgedehnte Studienreisen durch Deutschland, Österreich und Oberitalien. Als PD für Mineralogie und Geologie der Univ. Zürich wirkte er 1834-35 als Experte nach den Wasserverheerungen in den Schweizer Alpen. 1852 nahm er den Professorentitel, den er zuerst abgelehnt hatte, an. 1856 wurde er Prof. für Geologie am Polytechnikum Zürich und Direktor der Geolog. Sammlungen. E. erteilte nur im Wintersemester Unterricht, die Sommermonate benützte er zu Studien im Gelände. Zusammen mit Bernhard Studer erforschte er als Erster systematisch die Geologie der Schweizer Alpen und der angrenzenden Gebiete, namentlich der Ostschweiz sowie des Vorarlbergs, Tirols, Piemonts und der Lombardei. Er beschrieb den Faltenbau der Alpen und erkannte die Abfolge der Schichten, die er mittels Leitfossilien datieren konnte. Eingehend studierte er Gletscher und deren Ablagerungen. Daneben verfasste E. zahlreiche Expertisen im Rahmen von Tiefbauprojekten - z.B. beim Gotthardtunnel - und warnte vor drohenden Naturkatastrophen. E. setzte sich für den Schutz der Gebirgswälder ein, für die Aufforstung, für eine verbesserte Forst- und Alpwirtschaft und insbesondere für Wildbachverbauungen. E. publizierte wenig, stellte sein Wissen aber anderen freimütig zur Verfügung. Der Grossteil von E.s Forschungen ist in seinen Tagebüchern dokumentiert.

Quellen und Literatur

  • (zusammen mit B. Studer) Geolog. Karte der Schweiz, 1853
  • ETH-BIB, Nachlass
  • O. Heer, Arnold Escher, 1873, (mit Werkverz.)
  • A. Heim, «Erinnerungen an Arnold Escher», in Verh. SNG, 1896, 1-26
  • NDB 4, 646 f.
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Arnold Escher
Lebensdaten ∗︎ 8.6.1807 ✝︎ 12.7.1872

Zitiervorschlag

Sibylle Franks: "Escher von der Linth, Arnold", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.12.2015. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/028816/2015-12-22/, konsultiert am 28.03.2023.