10.8.1814 Frankfurt a.M., 7.7.1890 Glion (heute Gem. Montreux), ref., von Frankfurt, ab 1874 von Vevey. Sohn des Johann Ulrich Matthias Nestle, Glasermeisters und Handelsmannes, und der Anna Maria Catharina geb. Ehemann. 1860 Anna Clementine Therese Ehemant, Tochter des Bernhard Joseph, Frankfurter Arztes. Apothekerlehre in Frankfurt, Wandergeselle, 1839 Zulassungsprüfung als Apothekergehilfe in Lausanne. In Vevey lernte N. die Methoden des Chemikers Justus von Liebig kennen und machte sich 1843 mit einem Gewerbebetrieb selbstständig. Er produzierte mit bescheidenem Erfolg Öle, Liköre, Essig, Dünger, künstl. Mineralwasser und ein Flüssiggas, zog einen Handel mit Beleuchtungsprodukten auf und erfand ein Verfahren zur Herstellung von Portlandzement und Fertigbausteinen. 1867 gelang N. die Herstellung eines milchhaltigen Kindernahrungsmittels nach den wissenschaftl. Kriterien Liebigs, für das er an der Weltausstellung in Paris die Goldmedaille erhielt. Bereits 1875 wurden 1,1 Mio. Packungen von N.s Kindermehl in über zwanzig Ländern auf allen fünf Kontinenten verkauft; damit war der Grundstein zum späteren Weltkonzern Nestlé gelegt. N. verkaufte im selben Jahr das Unternehmen, seinen Namen und die Marke an drei Unternehmer aus der Region, welche die Aktiengesellschaft Farine Lactée Henri Nestlé gründeten, und zog sich ins Privatleben zurück.
Porträt von Henri Nestlé. Lithografie Nr. 221 von 1891 aus der Schweizerischen Portrait-Gallerie, erschienen 1888-1907 bei Orell Füssli in Zürich (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern).
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Variante(n) | Heinrich Nestle (Taufname)
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Lebensdaten | ∗︎ 10.8.1814 ✝︎ 7.7.1890 1814-08-101890-07-07 |