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WolfgangPauli

Porträt von Bettina Katzenstein, um 1945 (ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv).
Porträt von Bettina Katzenstein, um 1945 (ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv).

25.4.1900 Wien, 15.12.1958 Zürich, kath., Österreicher, ab 1946 amerikan. Staatsbürger, ab 1949 von Zollikon. Sohn des Wolfgang Joseph, Arzts und Chemieprofessors, 1899 vom Judentum zum Katholizismus übergetreten, und der Berta geb. Schütz, Journalistin. 1) 1929 Käthe Deppner, 2) 1934 Franca Bertram. 1918-21 Physikstud. an der Univ. München, Promotion. 1921 Assistent an der Univ. Göttingen, 1922 an der Univ. Hamburg. 1922 lud Niels Bohr P. zu einem Studienjahr nach Kopenhagen ein, wo er sich mit der Quantentheorie befasste. 1924 habilitierte P. in Hamburg und entdeckte das später nach ihm benannte Ausschliessungsprinzip. 1927 veröffentlichte er die Arbeit "Zur Quantenmechanik des magnet. Elektrons", in der er die sog. Pauli-Matrizen einführte. 1928 wurde P. auf den Lehrstuhl für theoret. Physik an die ETH Zürich berufen. Hier arbeitete er eng mit Paul Scherrer zusammen. 1940 trat P. eine Gastprofessur an der Univ. Princeton an, wo er sich zunächst mit Spin und Statistik, später mit der Mesonentheorie der Kernkräfte befasste. 1945 erhielt P. den Nobelpreis für Physik für die Entdeckung des Ausschliessungsprinzips. 1946 kehrte er auf den Zürcher Lehrstuhl zurück und beschäftigte sich danach verstärkt mit philosoph.-psycholog. Fragen. Intensiv setzte er sich mit der Lehre Carl Gustav Jungs auseinander. P.s Name ist mit der Hypothese von der Existenz des Neutrinos verbunden, die er Ende 1930 aufstellte. Seine Einflüsse auf die Entwicklung der Quantentheorie waren massgeblich. In der wissenschaftl. Gemeinschaft erwarb sich P. den Ruf als "Gewissen der Physik". 1958 Dr. h.c. der Univ. Hamburg.

Quellen und Literatur

  • Collected Scientific Papers, 2 Bde., 1964
  • CERN, Genf
  • ETH-BIB
  • Wissenschaftl. Briefwechsel mit Bohr, Einstein, Heisenberg u.a., 4 Bde., hg. von K. von Meyenn et al., 1979-2005
  • Wolfgang P. und sein Wirken an der ETH Zürich, hg. von C. Enz et al., 1997
  • ÖBL 11, 300 f.
  • NDB 20, 118-121
  • C.P. Enz, "P. hat gesagt": eine Biogr. des Nobelpreisträgers Wolfgang P., 2005
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 25.4.1900 ✝︎ 15.12.1958

Zitiervorschlag

Rudolf Mumenthaler: "Pauli, Wolfgang", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.03.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/028902/2011-03-03/, konsultiert am 12.09.2024.