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Maximilian I.

Maximilian I. vonHabsburg

Als römischer König, erwählter, aber noch nicht gekrönter römischer Kaiser, empfängt Maximilian am 29. Oktober 1507 im bayrischen Kempten während des Reichstags zu Konstanz die eidgenössischen Boten. Illustration in der Luzerner Chronik von Diebold Schilling, 1513 (Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern, Sondersammlung, Eigentum Korporation Luzern).
Als römischer König, erwählter, aber noch nicht gekrönter römischer Kaiser, empfängt Maximilian am 29. Oktober 1507 im bayrischen Kempten während des Reichstags zu Konstanz die eidgenössischen Boten. Illustration in der Luzerner Chronik von Diebold Schilling, 1513 (Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern, Sondersammlung, Eigentum Korporation Luzern). […]

22.3.1459 Wiener Neustadt, 12.1.1519 Wels (Oberösterreich). Sohn von Ks. Friedrich III. 1) 1477 Maria von Burgund, Tochter von Hzg. Karl dem Kühnen, 2) 1493 Bianca Maria Sforza, Tochter von Galeazzo Maria Sforza. Am 16.2.1486 zum röm.-dt. König gewählt; nahm 1508 den Titel "Erwählter Röm. Kaiser" an. M. brach gegenüber der Eidgenossenschaft mit der Politik seines Vaters, indem er auf territoriale Restitutionsansprüche verzichtete. Entscheidend für ihn war vielmehr die militär. Bedeutung der Schweiz als Söldnerreservoir im Kampf gegen Frankreich, zunächst um das burgund. Erbe seiner ersten Frau Maria, dann um die Hegemonie in Europa. Demgegenüber traten alte Feindbilder zurück. Der Kampf M.s als Ehzg. von Österreich (nicht als Kg.) gegen die Eidgenossen im Schwabenkrieg 1499, in dem antieidg. Ressentiments propagandistisch instrumentalisiert wurden, blieb deshalb singuläre Eskalation. Mit der Erbeinung 1511, die den territorialen Status quo festschrieb, stellte M. das Verhältnis zwischen Habsburg-Burgund und der Eidgenossenschaft endgültig auf eine gutnachbarl. Grundlage (Ewige Richtung).

In die Zeit M.s fällt die endgültige Verfestigung der Grenze der Eidgenossenschaft zu ihren nördl. Nachbarn, im Wesentlichen entlang des Rheins, nachdem der Schwabenkrieg gezeigt hatte, dass eine neutrale Haltung nicht mehr möglich war. Während sich Basel und Schaffhausen für die eidg. Seite entschieden, verhinderte M. dies im Falle von Konstanz. Trennend wirkte zudem die Veränderung des Reichs durch die Reichsreform, welche die Eidgenossen nicht mitmachten. Auf dem Konstanzer Reichstag 1507 war M. gegen eidg. Beteiligung am Romzug bereit, der Eidgenossenschaft die Befreiung von der Reichsgerichtsbarkeit zuzugestehen.

Quellen und Literatur

  • H. Wiesflecker, Ks. M. I., 5 Bde., 1971-86
  • TRE 22, 291-295
  • B. Braun, Die Eidgenossen, das Reich und das polit. System Karls V., 1997
  • H. Carl, Der Schwäb. Bund 1488-1534, 2000
  • F. Rapp, Maximilien d'Autriche, 2007
Weblinks
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Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 22.3.1459 ✝︎ 12.1.1519

Zitiervorschlag

Bettina Braun: "Maximilian I.", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 06.01.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/029210/2010-01-06/, konsultiert am 19.03.2024.