Klavierbauerfam. in Biel, von Günsberg und später Biel. Heinrich Christian Johann (1791-1879) aus Walthershausen (Thüringen) arbeitete ab 1842 als Klavierbauer in Thun. Sein Sohn Hermann Emil (1852-1928) machte wie seine zwei älteren Brüder beim Vater eine Lehre und assoziierte sich 1879 nach Wanderjahren in Basel, Paris und Zürich mit seinem späteren Schwiegervater, dem Klavierbauer Christian Burger (1842-1925). Dieser hatte seine 1872 in Burgdorf gegr. Klavierfabrik 1875 nach Biel verlegt. 1882 siedelte das Unternehmen als Pianofabrik Burger & Jacobi nach Madretsch (heute Gem. Biel) über und blühte rasch auf. Hermann Emil war dabei die treibende Kraft. Er gründete den Bieler Handwerkerverein und die bern. Angestellten- und Gewerbekammer mit, präsidierte den Verband der Schweiz. Klavierfabrikanten und sass im Gemeinderat von Madretsch und im Stadtrat von Biel. Seine Söhne Hermann Heinrich Christian (1887-1956), 1933-46 Berner Grossrat, Edwin Hugo Hans (1890-1982), Gründer und 1928-44 erster Präs. des Bieler Theatervereins, und Werner Lukas Guido (1892-1977), Stadtrat von Biel und 1934-54 Burgerrat, beteiligten sich ebenso am Unternehmen wie Christian Burgers Sohn Ernst (1874-1934) und sein Enkel Hans (1910-88). In 3. Generation aus der Fam. J. arbeitete Franz Hugo (1918) mit, während Rudolf Hermann (1917) Verwaltungsrat und Miteigentümer war. Die Firma stellte in ihrer Blütezeit ca. 800 Instrumente pro Jahr her. In der Krise der 1930er Jahre wich sie auf die Produktion von Radiogehäusen aus und ab 1973 beherbergte sie die Klavierbauerwerkstatt des Schweiz. Klavierfabrikantenverbands. Burger & Jacobi beschäftigte 1984 45 Personen, bevor das Unternehmen 1985 vom Klavierhändler Jean-Claude Häfliger übernommen wurde und 1988 Konkurs ging. Zur Fam. J. gehören auch der Maler Marcus William Gerold (1891-1969), Sohn des Hermann Emil, sowie Klaus (->), Sohn des Werner Lukas Guido.
Quellen und Literatur
- W. und M. Bourquin, Biel, stadtgeschichtl. Lex., 1999, 99 f., 201 f., 250 (mit Bibl.)