
Freisinnige Fabrikanten- und Politikerfamilie von Sins (AG) und seit 1953 bzw. 1958 von Pfeffikon. Stammvater des Fabrikantenzweigs ist Jean Villiger aus Sins, 1894-1902 Gemeinderat in Pfeffikon, der 1888 die Cigarrenfabrik Villiger (später Villiger Söhne AG) in Pfeffikon gründete (Nahrungs- und Genussmittelindustrie). 1902 übernahm seine Witwe Louise Villiger-Ottiker die Fabrik, 1910 traten die Söhne Hans, 1923-1931 Gemeinderat in Pfeffikon, 1955-1963 Luzerner Grossrat, und Max Villiger in die Firma ein. Sie gründeten die Tochterfirma Villiger Söhne GmbH in Tiengen und kauften 1935 die Zigarrenfabrik Geska in Schönaich bei Stuttgart von einer zur Auswanderung gezwungenen jüdischen Familie. 1954 trat Hans von der Firmenleitung zurück und Max' Sohn Heinrich Villiger rückte nach. Ab 1966 teilte er sich die Führungsposition mit seinem jüngeren Bruder Kaspar Villiger, der diese Funktion bis zu seiner Wahl in den Bundesrat 1989 innehatte. Nach der Übernahme der Firma Kalt in Buttisholz war das Unternehmen 1980-2003 im Fahrradgeschäft tätig (Fahrrad). 2011 erwirtschaftete die Villiger-Gruppe weltweit einen Umsatz von rund 220 Mio. Franken (zwei Drittel im Bereich Tabak) und beschäftigte ca. 1200 Mitarbeitende.