Im Mai 1933 gründete Jacob Lorenz, Professor für Nationalökonomie an der Universität Freiburg, die Wochenzeitung "Das Aufgebot". Aus der Leserschaft bildete sich die gleichnamige politische Organisation heraus. Wie die Fronten (Frontenbewegung) engagierte sich "Das Aufgebot" für die politische Erneuerung der Schweiz, jedoch unter Wahrung von Demokratie und nationaler Eigenart. Trotz antiliberalen, antikapitalistischen und antisemitischen Tendenzen distanzierte es sich von Faschismus und Nationalsozialismus. Der katholischen Soziallehre verpflichtet, setzte es sich für eine korporative Ordnung der Wirtschaft ein. Lorenz forderte als Erster öffentlich eine Totalrevision der Bundesverfassung und verbündete sich mit den Fronten, doch scheiterte die Initiative 1935 an der Urne. Ursprünglich als Massen-, bereits ab 1934 aber als Elitenbewegung gedacht, verlor die Organisation rasch an Bedeutung, während sich die Zeitung bis Ende 1957 halten konnte.
Plakat der Jungkommunisten und Jungsozialisten gegen die Initiative für eine Totalrevision der Bundesverfassung, welche die Fronten gemeinsam mit Jungbauern, Jungkonservativen und Jungliberalen lanciert hatten. Die Initiative wurde am 8. September 1935 vom Volk verworfen (Bibliothèque de Genève).
Quellen und Literatur
Weblinks