
4.4.1884 Biberist, 16.9.1947 Hertenstein (Gem. Weggis), ref., von Aetingen. Sohn des Johann (->). Bruder des Otto (->). Anna Munzinger, Tochter des Oskar Munzinger. D. besuchte das Gymnasium in Solothurn, studierte dann am Polytechnikum Zürich, wurde 1909 als Maschineningenieur diplomiert und promovierte 1912 in Techn. Wissenschaften. Nach einem Praktikum in England trat er 1914 in die Dienste der Von Roll ein. 1916-25 war er Direktor des Werkes Rondez bei Delsberg, 1925-28 des Werkes Klus, 1928 techn. Direktor in Gerlafingen, 1929-46 Generaldirektor der Von Roll. 1932-47 wirkte er als Präs. des Arbeitgeberverbandes Schweiz. Maschinen- und Metallindustrieller (ASM). In den 1930er Jahren bemühte sich D., die Von Roll dem neuesten Stand der Technik anzupassen. So war das Unternehmen u.a. dank einer 1937 angeschafften Schmiedepresse in der Lage, moderne Geschützrohre anzufertigen. D.s Name ist eng mit dem sog. Friedensabkommen von 1937 verbunden (Arbeitsfrieden). Auf die Initiative des Gewerkschaftsführers Konrad Ilg hin gewann D. den ASM für das grosse Versöhnungswerk zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. 1942 wurden Ilg und D. gemeinsam mit dem Dr. h.c. der Univ. Bern geehrt. 1944 verlieh auch die ETH Zürich D. den Ehrendoktortitel für seine Arbeiten über die Härtecharakteristik des Gusseisens. D. hielt versch. Vorträge, u.a. über "Technik und Kunst", "Technik und Philosophien". Er setzte auf die Selbstverantwortung des Menschen und bekämpfte deshalb den Staatsinterventionismus. Trotz wiederholter Anfragen bekleidete er nie ein polit. Amt. 1933 wurde D. Oberst, 1937 Artilleriechef des 1. Armeekorps.