Die Società democratica popolare ticinese wurde als Reaktion auf die Ablehnung des allgemeinen Wahlrechts in der Abstimmung vom 20. Juli 1851 am 28. September 1851 auf dem Monte Ceneri aus der Taufe gehoben. Die Initianten waren der Arbeiterzirkel von Bellinzona und der Arbeiterclub von Lugano. Im Gründungskomitee sassen führende Vertreter der radikalliberalen Partei wie Giovanni Airoldi, Ernesto Bruni und Gaetano Polari sowie der demokratischen Bewegung und der radikalen Linken wie Carlo Avanzini, die das Volk mit Paternalismus und Philanthropie zu emanzipieren suchten. Presseorgane der Vereinigung, der die wichtigsten Arbeitergruppierungen des Kantons angehörten, waren "L'Elettore ticinese", "L'Operaio" und "Il Popolo", die für das allgemeine Wahlrecht, die Arbeiteremanzipation durch Bildung sowie die Schaffung von Genossenschaftsbanken und Konsumvereinen eintraten. 1853 führten unüberbrückbare Meinungsverschiedenheiten zwischen dem liberalen und dem sozialistenfreundlichen Flügel zur Auflösung der Vereinigung.
Quellen und Literatur
- R. Ceschi, «Movimento democratico e società popolari e operaie a Bellinzona», in Pagine bellinzonesi, 1978, 211-230
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