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UNESCO

Die Unesco, die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur, wurde am 16. November 1945 unter der Schirmherrschaft der UNO in London mit dem Zweck gegründet, den Frieden durch die intellektuelle und moralische Solidarität zu wahren. 1946 gehörten ihr 30 Länder an, 2011 zählte sie 195 Mitgliedstaaten und acht assoziierte Mitglieder. Die Schweiz trat der Organisation am 28. Januar 1949 bei und verfügt über eine ständige Vertretung am Hauptsitz in Paris. Siebenmal war die Schweiz im Exekutivrat vertreten, unter anderem mit Jean Piaget und Jeanne Hersch. Das 1925 in Genf gegründete Internationale Erziehungsbüro wurde 1969 in die Unesco eingegliedert. Jeder Mitgliedstaat hat eine nationale Kommission, welche die Verbindung mit der Unesco sowie zwischen den nationalen Behörden und Interessengemeinschaften in den Zuständigkeitsbereichen der Organisation herstellt. Die Schweizerische Unesco-Kommission wurde 1949 mit Jean Piaget als erstem Präsidenten eingesetzt. Ihm folgten Pierre Bourgeois (1953-1957), Ernst Boerlin (1958-1968), Georges-André Chevallaz (1969-1970), Charles Frédéric Ducommun (1971-1975), Felix Schnyder (1976-1980), Ernesto Thalmann (1981-1984), Edgar Tripet (1985-1992), Doris Morf (1993-1996) und Francesca Gemnetti (1997-2011). Die ausserparlamentarische Kommission zählte 2012 unter dem Präsidium von Jean-Bernard Münch 20 Mitglieder, die vom Bundesrat ernannt wurden. 2012 waren elf Stätten in der Schweiz als Welterbe eingeschrieben, deren Erhaltung zu den Hauptaufgaben der Unesco zählt, darunter acht als Weltkultur- und drei als Weltnaturerbe: die Altstadt von Bern, das Benediktinerinnenkloster St. Johann in Müstair, der Stiftsbezirk St. Gallen (alle drei 1983), die drei Burgen sowie die Festungs- und Stadtmauern von Bellinzona (2000), die Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch (2001), der Monte San Giorgio (2003), die Weinbergterrassen des Lavaux (2007), die Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina (2008), die Tektonikarena Sardona (2008), die Stadtlandschaft Uhrenindustrie La Chaux-de-Fonds/Le Locle (2009) und die prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen (2011, 56 der 111 Pfahlbaustätten befinden sich in der Schweiz).

Quellen und Literatur

  • R.-P. Droit, L'humanité toujours à construire: regard sur l'histoire intellectuelle de l'UNESCO, 1945-2005, 2005
  • 60 ans d'histoire de l'UNESCO, 2007
Weblinks

Zitiervorschlag

Nicolas Mathieu: "UNESCO", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 31.01.2013, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/030729/2013-01-31/, konsultiert am 28.03.2024.