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JeanFrey

Jean Frey am Vortag seines neunzigsten Geburtstags, Juni 1951 © KEYSTONE / Jules Vogt.
Jean Frey am Vortag seines neunzigsten Geburtstags, Juni 1951 © KEYSTONE / Jules Vogt.

10.6.1861 Huggenberg (Gem. Hofstetten, ZH), 26.8.1951 Zürich, ref., von Hofstetten, ab 1925 von Zürich. Sohn des Ulrich, Kleinbauern. 1) 1883 Elise Strickler, von Richterswil, 2) 1919 Ida Anna Kägi, von Bauma und Winterthur. Nach der Sekundarschule in Elgg lernte F. das Druckerhandwerk in Wald (ZH) und Richterswil. 1882-84 kaufte er Druckereien in Aarburg, Zofingen und Thun, wo er Lokalzeitungen sowie die "Schweiz. Allgemeine Volkszeitung" herausgab. 1889 gründete er in Zürich ein neues Druckerei- und Verlagsunternehmen (ab 1919 Jean Frey AG), das er mit sicherem Gespür für erfolgreiche Zeitungstitel (u.a. "Schweizer Wochen-Zeitung", "Nebelspalter", "Sport") bis 1951 leitete. F. setzte schon früh auf die Informationsvermittlung durch Bilder, auf modernste Drucktechnologie und die Finanzierung durch Inserate. Er war über lange Jahre im Vorstand des Schweiz. Zeitungsverlegerverbands, des Zürcher Verkehrsvereins und des Zürcher Pressevereins. Nach seinem Tod erlebte die Familienfirma eine Umstrukturierung, während der sein Enkel Max (1924-94) Mehrheits- und später Alleinaktionär wurde. Max baute die aus Druck-, Repro- und Verlagsbereich bestehende Jean-Frey-Gruppe zu einem der grössten Medienunternehmen der Schweiz aus, das in Zürich und Winterthur über Grossdruckereien verfügte, in Zürich und Bern mehrere Kinos betrieb und versch. Presseerzeugnisse herausgab, u.a. "Die Weltwoche", "Züri-Leu", "Sport", "Annabelle", "Bilanz", "Pop" und nach der Übernahme der Druckerei Berichthaus (1978) das "Tagblatt der Stadt Zürich". 1959 beteiligte sich das Medienhaus zudem an der Lancierung der Boulevardzeitung "Blick". 1987 verkaufte Max den Konzern mit rund 1'200 Beschäftigten an Werner K. Reys Omni Holding. Nach deren Zusammenbruch übernahm ihn 1991 die Curti Medien AG unter der Führung von Beat Curti, dem ehemaligen Verwaltungsratsdelegierten der Jean Frey AG. 1995 kam die Mehrheit der Curti Medien AG an die Basler Mediengruppe, welche die Jean Frey AG 2002 über die Swissfirst Bank an eine Investorengruppe um Hauptaktionär Tito Tettamanti verkaufte.

Quellen und Literatur

  • Schweizer Wochen-Ztg., 12.6.1926
  • Jean F. (1861-1951) in memoriam, 1951
  • Die Weltwoche, 27.1.1994
Weblinks
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Kurzinformationen
Variante(n)
Johann Jakob Frei (Taufname)
Lebensdaten ∗︎ 10.6.1861 ✝︎ 26.8.1951

Zitiervorschlag

Ueli Müller: "Frey, Jean", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.03.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/030937/2005-03-03/, konsultiert am 09.10.2024.