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JakobAckeret

17.3.1898 Zürich, 26.3.1981 Gossau (ZH), von Seuzach, ab 1908 von Zürich. Sohn des Jakob, Schlossermeisters, und der Anna Maria geborene Oberer. 1) 1925 Irmgard Knorr, Tochter des Heinrich, Schlachtereibesitzers, 2) 1941 Rosa Rüdenauer, Tochter des Karl Friedrich. Oberrealschule Zürich, Studium an der ETH Zürich bis 1920. 1921-1927 Mitarbeiter Ludwig Prandtls an der Aerodynamischen Versuchsanstalt Göttingen. Sein Ansehen begründete Jakob Ackeret 1925 mit der Publikation der Ackeretschen Formeln für Auftrieb und Widerstand dünner Überschallprofile. Während seiner Tätigkeit als Chefhydrauliker bei der Escher, Wyss & Cie. in Zürich (1927-1931) legte er die Grundlagen für die moderne aerodynamische Behandlung von Turbinen und Axialkompressoren. 1928-1931 war er Privatdozent, 1931-1934 ausserordentlicher Professor, 1934-1967 Professor für Aerodynamik an der ETH Zürich; in der Antrittsvorlesung führte er die Machsche Zahl ein. Das von ihm aufgebaute Institut für Aerodynamik erhielt 1934 den weltweit ersten Überschallkanal mit geschlossenem Kreislauf. Hier entstanden erste fundamentale Arbeiten zur Grenzschichtabsaugung (unentbehrlich für den Überschallflug). Ackeret verfasste diverse Abhandlungen aus dem Gesamtgebiet von Aero- und Hydrodynamik, Flugtechnik, Turbinenbau, Winddruck usw. Er war unter anderem Schöpfer der relativistischen Raketentheorie, Erfinder des Verstellpropellers und der sogenannten aerodynamischen Turbine (zusammen mit Curt Keller) und hatte massgeblichen Einfluss bei der Aufstellung der Winddrucknormen für Hochbauten durch den Schweizerischen Ingenieur- und Architekten-Verein (SIA). Herausgeber von Leonhard Eulers Werken über Hydrodynamik. Mitglied der Eidgenössischen Hagelkommission und ab 1943 der Kommission für militärische Flugzeugbeschaffung (Präsident ab 1950), Gründungsmitglied der Schweizerischen Kriegstechnischen Gesellschaft, Dr. h.c. der Technischen Hochschule Wien (1951) und der Technischen Universität Karlsruhe (1958).

Quellen und Literatur

  • ETH-BIB, Nachlass
  • Fs. Jakob Ackeret, 1958 (mit Werkverz.)
  • Schweizer Ingenieur und Architekt, Nr. 21, 1983, 587-594 (mit ergänzendem Werkverz.)
  • G. Bridel, «Jakob Ackeret (1898-1981)», in Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik 67, 1998, 73-90
  • D. Vischer, Wasserbauer und Hydrauliker der Schweiz, 2001
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 17.3.1898 ✝︎ 26.3.1981

Zitiervorschlag

Thomas Fuchs: "Ackeret, Jakob", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.05.2001. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/031279/2001-05-15/, konsultiert am 18.05.2025.