13.8.1872 Karlsruhe, 3.8.1942 Muralto, israelitisch, Deutscher. Sohn des Max, Textilkaufmanns, und der Sophie geborene Ulmann. 1903 Sophie Leser, Tochter des Emanuel, Professor der Nationalökonomie. Studium der Chemie an der Technischen Hochschule und dann an der Universität München, 1894 Promotion. 1896 Habilitation, 1902 ausserordentlicher, 1905 ordentlicher Professor am Eidgenössischen Polytechnikum Zürich. 1912 Leiter der organischen Abteilung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Chemie in Berlin-Dahlem sowie ordentlicher Professor an der Universität Berlin, 1916 ordentlicher Professor an der Universität München. Wegen antisemitischer Strömungen in seiner Fakultät gab Richard Willstätter 1924 seinen Lehrstuhl freiwillig auf, arbeitete in der chemischen Industrie und emigrierte 1939 dank der Vermittlung seines ehemaligen Mitarbeiters Arthur Stoll in die Schweiz. Er beschäftigte sich unter anderem mit Struktur und Synthesen des Kokains und später vieler Anthocyane. Willstätter erforschte die Assimilation der Kohlensäure sowie die Kristallisation und Struktur von Chlorophyll a und b sowie des Phytols. Durch chemischen Abbau von Pseudopelletierin gewann er Cyclooctatetraens und untersuchte Enzyme, vor allem Peroxydasen, Carbohydrasen, Proteasen und Lipasen, als Biokatalysatoren. 1915 Nobelpreis für Chemie für die Arbeiten über Chlorophyll sowie zahlreiche weitere Ehrungen.
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 13.8.1872 ✝︎ 3.8.1942 1872-08-131942-08-03 |