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JacobWackernagel

11.12.1853 Basel, 22.5.1938 Basel, reformiert, von Basel. Sohn des Wilhelm (->) und der Maria Salome geborene Sarasin. Bruder des Rudolf (->). Patensohn von Jacob Grimm. 1886 Maria Stehlin, Tochter des Hans Georg, Kaufmanns. 1871-1875 Studium der Germanistik, klassischen Philologie und Geschichte sowie der vergleichenden Sprachwissenschaft in Basel, Göttingen und Leipzig. 1875 Doktorat in Basel bei Friedrich Nietzsche. Nach einem Studienaufenthalt in Oxford habilitierte sich Jacob Wackernagel 1876 an der Universität Basel für klassische Philologie und Sanskrit. Hier trat er 1879 die Nachfolge von Nietzsche als ausserordentlicher Professor für griechische Sprache und Literatur an und wurde 1881 ordentlicher Professor. Er wirkte 1890-1891 und erneut 1918-1920 als Rektor. 1902 folgte Wackernagel dem Ruf der Universität Göttingen als Ordinarius für vergleichende Sprachwissenschaft, an der er 1912-1913 auch Prorektor war, das heisst de facto Rektor, da die Rektoratswürde in deutschen Monarchien bei den Landesfürsten lag. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs kehrte er 1915 nach Basel zurück, um ein ehrenamtliches Ordinariat für Sprachwissenschaft und klassische Philologie zu übernehmen. 1936 trat er vom Lehramt zurück. Wackernagel war der wichtigste Vertreter der indogermanischen Sprachwissenschaft philologisch-historischer Ausrichtung, insbesondere in den Gebieten Sanskrit und Griechisch. Er war Mitglied bzw. Ehrenmitglied zahlreicher wissenschaftlicher Akademien, so in Göttingen (1901, Sekretär der philosophisch-historischen Klasse 1914-1915), Berlin (1911), Uppsala (1915), Wien (1923), Stockholm (1928), München (1931), ferner Lund, Rom und Athen sowie der Linguistic Society of America (1927) und der American Oriental Society. 1912 Mitgründer der Indogermanischen Gesellschaft. Ehrendoktor der Universitäten Genf (1909), Lausanne (1917) und Marburg (1927). 1931 Ritterkreuz des königlich-bayererischen Maximiliansordens für Wissenschaft.

Quellen und Literatur

  • Altind. Grammatik, 1896-1930
  • Vorlesungen über Syntax, 1920-24
  • Kl. Schr., 2 Bde., 1955; Bd. 3, hg. von B. Forssman, 1979
  • Antidoron: Fs. Jacob Wackernagel zur Vollendung des 70. Lebensjahres am 11. Dez. 1923, 1924
  • Indogerm. Jb. 9, 1924, 264-269; 23, 1939, 450 f.
Weblinks
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Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 11.12.1853 ✝︎ 22.5.1938

Zitiervorschlag

Rudolf Wachter: "Wackernagel, Jacob", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.08.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041196/2013-08-13/, konsultiert am 28.03.2024.