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Albrecht vonGraefe

22.5.1828 Berlin, 20.7.1870 Berlin, protestantisch, aus Berlin. Sohn des Geheimrats Carl Ferdinand, königlich-preussischer Generalstabsarzt, Professor für Chirurgie und Augenheilkunde, und der Auguste von Alten. Patenkind des preussischen Königs Friedrich Wilhelm III. Anna von Knuth, Tochter des dänischen Grafen Hans Schack Knuth und Patientin von Albrecht von Graefe. 1843-1848 Medizinstudium an der Universität Berlin, 1848-1851 Weiterbildung in Prag, Paris, Wien und London. Er gilt als der hauptsächliche Begründer der modernen wissenschaftlichen Augenheilkunde, ab 1850 als selbstständiger Arzt mit eigener Klinik und Poliklinik, ab 1866 als Ordinarius an der Universität Berlin. Als Lehrer Johann Friedrich Horners gab von Graefe den Anstoss zur Entwicklung der Ophthalmologie (Augenheilkunde) in der Schweiz. Mit dem 1850 von Hermann Helmholtz erfundenen Augenspiegel schuf er die Diagnostik der Augenkrankheiten des Augenhintergrundes (Aderhaut, Netzhaut, Sehnerv). Vielseitiger Operateur. Seine Iridektomie (Ausschneidung der Regenbogenhaut) beim akuten Glaukom (grüner Star) war die erste wirksame Behandlungsmethode bei diesem Leiden. 1859-1869 kam von Graefe regelmässig im September zur Erholung ins ausserrhodische Heiden und operierte hier Augenkranke aus aller Welt; das Hotel Freihof verwandelte sich während seiner Anwesenheit in eine Augenklinik. Albrecht von Graefe trug entscheidend zum Aufschwung Heidens als Kurort bei. Gedenkstein im Waldpark. Seit 1886 wird die Von-Graefe-Medaille als eine der wichtigsten ophthalmologischen Auszeichnungen verliehen.

Quellen und Literatur

  • H.M. Koelbing, P. Speiser, «Der Graefe-Stein – eine Erinnerung an Albrecht von Graefes Wirken in Heiden», in Gesnerus 47, 1990, 109-117
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Zitiervorschlag

Thomas Fuchs: "Graefe, Albrecht von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.01.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041220/2007-01-09/, konsultiert am 19.03.2024.