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Bel-Air

Frühma. Gräberfeld (Gem. Lausanne) mit mehr als 300 Gräbern, eines der grössten und wichtigsten in der Westschweiz. Es wurde zwischen 1838 und 1864 von Frédéric Troyon ausgegraben und war von grosser Bedeutung in der Geschichte der schweiz. Archäologie: Troyon konnte dank seiner Forschungen und seiner Reisen in Europa erstmals in der Schweiz Gräber dem FrühMA (in seiner eigenen, zu engen Terminologie: den Burgundern) zuweisen und nicht den Kelten, wie damals allgemein üblich. Rund 15% der Gräber hatten Beigaben, die man heute einer rom. Bevölkerung (Romani) zuweist, da germ. Zeugnisse (Waffen, Gewandfibeln), ausgenommen ein künstlich verformter Schädel, völlig fehlen. Schmuck, Gürtelschnallen, Werkzeuge, Skramasaxe und einige Keramikscherben gestatten es, die Belegungsdauer auf den Zeitraum von der 2. Hälfte des 5. Jh. bis ca. 800 (Münzen aus der Zeit Karls d.Gr.) festzusetzen.

Quellen und Literatur

  • F. Troyon, Description des tombeaux de B. près Cheseaux sur Lausanne, 1841
  • W. Leitz, Das Gräberfeld von B. bei Lausanne, 2002
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Zitiervorschlag

Gilbert Kaenel: "Bel-Air", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.05.2004, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041233/2004-05-10/, konsultiert am 18.04.2024.