42 km langer Fluss im Kanton Bern. Die Schüss entspringt am westlichen Ende des Tals von Les Convers, fliesst durch das Vallon de Saint-Imier, durchquert die Taubenlochschlucht und mündet in den Bielersee. Französisch Suze.
Die Schüss ist nicht schiffbar. Im 17. und 18. Jahrhundert trieb sie gegen 40 Werke an, so zum Beispiel Mühlen, Schmieden, Färbereien und ab 1892 Elektrizitätswerke. 2010 waren noch elf Besitzer von Wasserkonzessionen registriert. Entlang des Flusslaufs entstanden Industriebetriebe, unter anderem Uhrmachereien, die Zementfabrik in La Reuchenette, die Holzschlifffabrik in Rondchâtel und der Drahtzug in Bözingen. Mit der Eröffnung der Eisenbahnlinie Biel-Les Convers 1874 schritt die Industrialisierung weiter voran. Bei Bözingen tritt die Schüss in das Flachland ein. In Biel, wo seit 1829 eine Schleuse besteht, teilt sich der Fluss in drei Arme: Der eine Arm fliesst durch die Altstadt, der andere, ab 1825 begradigte durchquert als Schüsskanal die neuen Wohnquartiere und der dritte ergiesst sich bei Madretsch in die Alte Zihl. 1910-1940 wurde der Fluss auf einem guten Drittel seiner Länge kanalisiert. Der kantonale Richtplan von 1998 sieht für die Schüss die ökologische Aufwertung ihres Uferbereichs und einen besseren Hochwasserschutz vor.