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Charles FrançoisSturm

Porträt von Charles François Sturm. Öl auf Leinwand von François d'Albert-Durade nach einer 1822 angefertigten Skizze von Sturms Kollege Jean-Daniel Colladon (Bibliothèque de Genève).
Porträt von Charles François Sturm. Öl auf Leinwand von François d'Albert-Durade nach einer 1822 angefertigten Skizze von Sturms Kollege Jean-Daniel Colladon (Bibliothèque de Genève).

29.9.1803 Genf, 18.12.1855 Paris, reformiert, von Genf, ab 1833 französischer Staatsangehöriger. Sohn des Jean-Henri, Mathematiklehrers, und der Jeanne-Louise-Henriette geborene Gremay. Ledig. 1818-1823 Studium an der Akademie Genf, 1823 Hauslehrer im Schloss Coppet, 1825 Übersiedlung nach Paris zur Weiterbildung, Forschungen mit Jean-Daniel Colladon zur Kompressibilität von Flüssigkeiten und zur Schallgeschwindigkeit im Wasser. 1830 Mathematikprofessor am Collège Rollin, 1835 Ablehnung eines Rufs auf den Lehrstuhl für Mathematik der Akademie Genf, 1840 Professor an der Ecole Polytechnique und der Faculté des Sciences in Paris. Charles François Sturm entwickelte eine Methode zur Bestimmung der Anzahl der reellen Wurzeln einer algebraischen Gleichung in einem gegebenen Intervall (Sturm'scher Satz, 1829). Mit Joseph Liouville befasste er sich mit der Auflösung von Differentialgleichungen aus der Mechanik und Wärmetheorie von Joseph Fourier und Siméon-Denis Poisson (1836-1837), was zur Entwicklung der Sturm-Liouville-Theorie führte. Ferner beschäftigte er sich mit Fragen der geometrischen Optik (Sturm'sches Konoid). Seine Vorlesungen wurden postum als "Cours d'analyse de l'Ecole polytechnique" (1857-1859) und "Cours de mécanique de l'Ecole polytechnique" (1861) veröffentlicht und erlebten beide über zehn Auflagen. 1835-1836 Mitglied der Akademie in Berlin, Paris und St. Petersburg sowie 1840 Mitglied der Royal Society. 1827 Grosser Preis der Akademie der Wissenschaften Paris, 1840 Copley-Medaille.

Quellen und Literatur

  • BGE
  • PrivA E. Neuenschwander
  • P. Speziali, Charles-François Sturm (1803-1855), 1964
  • E. Neuenschwander, «The unpublished papers of Joseph Liouville in Bordeaux», in Historia Mathematica 16, 1989, 334-342
  • S.-Liouville Theory, hg. von W.O. Amrein et al., 2005
  • Collected Works of Charles François Sturm, hg. von J.-C. Pont, 2009 (mit Bibl. und Werkverz.)
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 29.9.1803 ✝︎ 18.12.1855

Zitiervorschlag

Erwin Neuenschwander: "Sturm, Charles François", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.10.2014. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041315/2014-10-16/, konsultiert am 02.12.2024.