
um 1477 Konstanz, um 1550 Schaffhausen. 1502 Bürger von Schaffhausen. Sohn des Hans (1478/1479), Gestühlhauers aus Memmingen, und der Schwester des Konstanzer Goldschmieds Steffen Maynow, der Augustin Henkel 1495-1499 bevormundete. Margarethe Rissmüller (?). Ausbildung in der gemeinsamen Werkstatt des Tischmachers Hans Haider, Bürgermeisters von Konstanz, und seines Onkels Heinrich Iselin. In Schaffhausen 1500 erstmals erwähnt, 1502 Meister. Henkel, der bedeutendste Schaffhauser Bildhauer im Spätmittelalter, wirkte in der Ost- und Innerschweiz, in Graubünden, Südbaden und im Tirol. Zu seinen Hauptwerken zählen der Hochaltar der Kirche Stierva (1504), das Chorgestühl des Klosters Katharinental bei Diessenhofen (um 1510), der Choraltar im Oberen Münster des Klosters Einsiedeln (1514-1516, mit Hans Egenmüller) und der Annenaltar von Unterschächen (1521). Sehr wahrscheinlich arbeitete er ab 1511 am Grabmal Kaiser Maximilians I. in der Hofkirche Innsbruck mit. Erhalten ist auch der Schaffhauserbock am Rathaus Schaffhausen (1514-1515). Belegt sind ferner Arbeiten an Schaffhauser Brunnen (u.a. Mohrenkönig), ein Wappen für Neunkirch 1525-1526 und eine Ratstafel in Schaffhausen 1526-1527. Zugeschrieben werden ihm die Madonna von Gottmadingen (Baden, D) sowie Skulpturen für St. Johann in Schaffhausen und St. Georgen in Stein am Rhein. 1533-1539 stand er in einem Zunftstreit mit den Tischmachern in Schaffhausen, wo er auch als Zoller, Weinsinner und Amtmann von St. Johann wirkte.