Getreidehändlerfamilie von Saint-Cergue, anfänglich in Nyon, seit 1919 in Lausanne, Darbysten. Das von Georges (->) gegründete Familienunternehmen wurde weder an der Börse kotiert, noch veröffentlichte es seine Abschlüsse, zählte aber zu den wichtigsten Betrieben der Waadt. Von 1927 an war die Firma auch in Übersee tätig (Argentinien, 1937 USA). Sie erwarb 1938 das erste Schiff unter griechischer Flagge und gründete 1941 unter dem Namen Société Suisse-Atlantique die erste schweizerische Handelsflotte (neun Schiffe unter Schweizer Flagge). In den 1980er Jahren wandte sich das Unternehmen vermehrt dem Kolonialwarenhandel zu. Ab 1951 tätigte die Firma auch Kompensations- und Sonderfinanzierungsgeschäfte für Staaten und Unternehmen. 1995 zählte das Unternehmen, inzwischen von der vierten Generation geführt, rund 500 Mitarbeiter, davon 320 in Lausanne, war dank ihrer zahlreichen Gesellschaften in über 70 Ländern vertreten und einer der internationalen Marktleader im Handel mit landwirtschaftlichen Rohprodukten. Nach zwei Jahren Verlusten wegen der schlechten Konjunktur auf dem Getreidemarkt wurde der André & Cie. 2001 die Nachlassstundung gewährt. Das Unternehmen musste seine Gesellschaft im Ausland verkaufen und die Handelstätigkeit in Lausanne einstellen; einzig die Direktion verblieb in Lausanne. Die Fondation du Grain de Blé, 1958 von Jean (1909-1994) gegründet, verwaltet im Waadtländer Jura drei Kinderheime für bedürftige Kinder.