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Union Helvetia

Der 1886 in Luzern als Winkelried-Verein gegründete, 1887 in UH und 2000 in Hotel & Gastro Union umbenannte Arbeitnehmerverband ist der grösste im Gastgewerbe (1898 1364 Mitglieder; 1950 9047; 2010 21'538). Köche und Kellner gehörten immer zu seinen stärksten Berufsgattungen, während das Hotelpersonal nach dem Ersten Weltkrieg die führende Stellung verlor. Anfänglich verteidigte die Union Helvetia nur Interessen von Schweizer Männern, auch mit ihren Filialen im Ausland, vor allem in Frankreich, Italien, Grossbritannien und den USA (dort bis 1965). Seit 1909 führt sie in Luzern eine Hotelfachschule. Neben den üblichen Hilfskassen diente auch die internationale Stellenvermittlung der Mitgliederbindung. Im Ersten Weltkrieg nahm die gewerkschaftliche Orientierung zu, weshalb die Union Helvetia 1918 zu den Gründern der Vereinigung schweizerischer Angestelltenverbände (Angestelltenorganisationen) zählte und mit dieser 2002 in Travail.Suisse aufging. Seit 1919 sind Frauen, Unqualifizierte und Ausländer zugelassen. Ebenfalls 1919 schloss die Union Helvetia den ersten Gesamtarbeitsvertrag im Gastgewerbe ab; sie beansprucht bis heute in diesem Bereich die Führung. Von 1919 an bestanden Berufskommissionen, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg zu Berufsverbänden entwickelten. Seit 2009 umfasst die Hotel & Gastro Union neben den vier schon ihrer Vorgängerin angehörigen Verbänden (Köche, Service, Hauswirtschaft, Hotelempfang) auch den zuvor autonomen Schweizerischen Bäckerei- und Konditorei-Personal-Verband (1906 gegründet).

Weblinks

Zitiervorschlag

Bernard Degen: "Union Helvetia", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.01.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041726/2013-01-28/, konsultiert am 08.10.2024.