Kontinent am Südpol, fast vollständig vereist und, mit Ausnahme der von verschiedenen Staaten geführten Forschungsstationen, unbesiedelt. Territorialansprüche erheben Argentinien, Australien, Chile, Frankreich, Grossbritannien, Neuseeland und Norwegen. Möglicherweise als erster Schweizer betrat der Basler Xavier Mertz, Jurist und ehemaliger Schweizer Meister in Langlauf und Skispringen, die Antarktis. Mertz nahm als einziger nicht Englischsprachiger und als Mitverantwortlicher für die Betreuung der Schlittenhunde an der Australasian Antarctic Expedition von 1911-1914 unter der Leitung von Sir Douglas Mawson teil. Er starb am 7. Januar 1913 während einer Expedition auf King-George-V.-Land an einer Vitamin-A-Vergiftung nach längerer einseitiger Ernährung von Hundeleber. Der Gletscher nahe der Todesstelle ist nach Mertz benannt, und eine Gedenktafel am Cape Denison erinnert an die zwei Toten der Expedition.
In den Nachkriegsjahren waren mehrere Schweizer als Wissenschaftler oder Mitglieder der Versorgungsmannschaften an Forschungsprojekten anderer Länder beteiligt. Seit 1968 beteiligt sich das Physikalische Institut der Universität Bern an der Klimaforschung in der Antarktis, seit 1981 das Geologische Institut der ETH Zürich und seit 1994 das Geologische Institut der Universität Bern. 1984 wurde eine Kommission für Polarforschung der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft (heute Schweizerische Akademie der Naturwissenschaften) gegründet, nachdem deren Gletscherkommission die vom Waadtländer Mechaniker Gilbert Caillet initiierte Antarktis-Expedition 1963 nicht unterstützt hatte. Seit 1987 ist die Schweiz assoziiertes Mitglied des Scientific Commitee on Antarctic Research. 1991 ratifizierte der Bund den internationalen Antarktis-Vertrag, der die Mitglieder zur ausschliesslich friedlichen und einvernehmlichen wissenschaftlichen Forschung, auf ein Moratorium bezüglich territorialer Ansprüche und zum Verzicht auf eine wirtschaftliche Nutzung des Kontinents verpflichtet. Für die Erhaltung der Antarktis und ihrer Tierwelt setzte sich ab den 1970er Jahren auf eindrückliche Weise der Photograph Bruno "Pinguin" Zehnder ein. Im November 1993 ist der Dokumentarfilm "Der Kongress der Pinguine" von Hans-Ulrich Schlumpf erschienen.