1838 gründete Carl Heinrich K. in Heilbronn (Württemberg) ein "Specereiwarengeschäft". Um die steigenden Zölle zu umgehen, eröffnete die Firma 1885 eine kleine Abpackstelle in St. Margrethen, die den schweiz. Markt mit Mehl- und Suppenmischungen belieferte. 1907 wurde diese ins zentraler gelegene Thayngen verlegt, wo 1914 136 Beschäftigte arbeiteten. 1912 kam der Bouillonwürfel und 1920 die Knorr-Suppenwurst auf den Markt. Nach dem 1. Weltkrieg wurde eine eigene Fabrikation aufgebaut und 1922 die Knorr-Nährmittel AG als Schweizer Tochtergesellschaft gegründet. Einen starken Aufschwung erfuhr K. nach dem 2. Weltkrieg im Zuge der sich verändernden Lebensgewohnheiten. Der Grundstoff braune Würze wurde durch Glutamat ersetzt. Ab 1948 warb die Figur Knorrli für K.-Produkte. 1949 wurde die Beutelsuppe und 1953 Aromat (Streuwürze) lanciert, 1960 folgte Stocki (Kartoffelstock), 1975 Instant-Suppen und 1994 Teigwaren-Fertiggerichte. 1958 übernahm der US-Konzern Corn Products Company (CPC, ab 1998 Bestfoods) K., zu welcher 1971 neu Chirat (Essigkonserven) in Carouge (GE) stiess. In den 1990er Jahren erfolgte eine starke Redimensionierung. 2000 kaufte Unilever Bestfoods und wertete den Standort Thayngen mit der Herstellung von Lipton-Sais-Produkten (Salatsaucen, Eistee) auf. 1945 beschäftigte K. im Kt. Schaffhausen 250, 1956 945, 1990 (Gruppe) 1'200, 2006 (Unilever) 1'031 Personen.
Werbung für die Streuwürze Aromat aus dem Jahr 1967 (Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste).
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Quellen und Literatur
- 50 Jahre K. Thayngen 1907-1957, 1957
- Schaffhauser Kantonsgesch. des 19. und 20. Jh. 1, 2001, 373-375
Weblinks