Die Entstehung der S. wird auf die Brandkatastrophe von Glarus (1861) zurückgeführt, welche die Unzulänglichkeit des Versicherungsschutzes aufdeckte. Moritz Grossmann, Direktor der St. Galler Helvetia Versicherungen, regte darauf 1863 die Gründung der ersten reinen Rückversicherung in der Schweiz an. Dieser neue Typ von Versicherungen ermöglichte es den erstversichernden Gesellschaften, ihre Risiken zu homogenisieren. Die wachsende Konkurrenz liess die Versicherungen immer grössere Summen zeichnen, so dass sich eine Rückdeckung aufdrängte. Diese wurde zudem durch eine veränderte Risikoexposition erfordert.
Neben der Helvetia Feuerversicherungs-Gesellschaft beteiligten sich auch die Schweizerische Kreditanstalt und die Basler Handelsbank am neuen Unternehmen. Die S., deren Hauptsitz in Zürich liegt, arbeitete bereits nach wenigen Jahren in allen grossen Rückversicherungsbranchen (Feuer, Transport, Leben, Unfall). Im 1. Weltkrieg übernahm sie bedeutende Verträge von Gesellschaften aus den Krieg führenden Nationen. Weil das Geschäftsvolumen stetig anwuchs, expandierte der Konzern mit dem Kauf von Rück- und der Beteiligung an Erstversicherungen in den USA (1910-23) und Europa (1916-24). Ab Mitte der 1920er Jahre war die S. das weltweit grösste Unternehmen in dieser Branche. Mit der 1948 erfolgten Gründung der Rückversicherungs-Beratungsgesellschaft Swiss Re Corp. in New York begann der Aufbau eines weltweiten Netzes von Servicegesellschaften. 1960 rief die S. eine Stiftung zur kostenlosen Ausbildung von Versicherungsfachleuten ins Leben.
1994 erfolgte eine strateg. Neuausrichtung: Konzentration auf das Rückversicherungsgeschäft durch Akquisition mittelgrosser Rückversicherer, Abstossen der Erstversicherungen und Einführung von Risikotransferprodukten und -finanzierungslösungen (Finite-Lösungen und kapitalmarktgestützte Deckungsvarianten).
Die 1999 in Swiss Re umbenannte S., seit ihrer Gründung eine Aktiengesellschaft, ist gemessen an den Bruttoprämieneinnahmen nach der Münchener Rück die weltweit zweitgrösste Rückversicherung. Die Swiss Re Group wies 1999 mit 9'010 Beschäftigten (davon 32% in der Schweiz) eine Bilanzsumme von 108,9 Mrd. Fr. aus und erzielte bei einer Bruttoprämieneinnahme von 22,4 Mrd. Fr. einen Reingewinn von 2,8 Mrd. Franken.