Die SNB entstand 1875 aus der Fusion der Gesellschaften Winterthur-Singen-Kreuzlingen und Winterthur-Zofingen auf Initiative der Winterthurer Demokraten um Johann Jakob Sulzer und Theodor Ziegler. Die mit Gemeinde- und Kantonsgeldern finanzierte Bahn sollte als neue Mittellandtransversale (Bodensee-Genfersee) die Monopole der Privatbahnen, insbesondere die Vormachtstellung der freisinnig getragenen Schweizerischen Nordostbahn (NOB) mit Basis Zürich brechen. Von Beginn an kämpfte die SNB, deren Netz sich abseits der grossen Wirtschaftszentren in dünn besiedeltem Gebiet entlang der Achse Singen-Winterthur erstreckte, mit finanziellen Problemen, u.a. verursacht durch eine verfehlte Streckenplanung. Die Linien folgten nach einer von Theodor Ziegler entworfenen Theorie der denkbar grössten Rendite nicht den Tälern, sondern schnitten möglichst viele solche an. Zusätzl. Schwierigkeiten entstanden der SNB durch Störmanöver rivalisierender Eisenbahngesellschaften (Eisenbahnen). Diese verhinderten mit der gezielten Konzessionierung neuer Linien den geplanten Anschluss Zürichs an die SNB. Auch die Erweiterung des bestehenden Streckennetzes bis nach Zofingen konnte die Zwangsliquidation 1878 nicht mehr abwenden. Die NOB übernahm die Konkursmasse zu 12,4% der Bau- und Betriebsmittelkosten. Winterthur, Baden, Lenzburg und Zofingen trugen bis ins 20. Jh. an den Folgekosten des SNB-Konkurses.
"Wenn die Nationalbahn die Nordostbahn in Oerlikon kreuzt". Karikatur von Johann Friedrich Boscovits, erschienen im Nebelspalter, 1876, Nr. 11 (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern; e-periodica).
Quellen und Literatur
Weblinks
Kurzinformationen
Variante(n) | SNB
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