21.12.1854 La Neuveville, 26.4.1926 Schernelz (Gem. Ligerz), ab 1886 franz. Staatsbürger. Sohn des Jean Victor, Französischlehrers in Basel. Marie Jeanne Ritter. Stud. an der Akad. Neuenburg (1875 Lizentiat), an der Univ. Basel und 1876-80 an der Ecole pratique des hautes études und der Ecole des chartes in Paris. Von 1883 bis zu seinem Tod unterrichtete G. Dialektologie an der Ecole pratique des hautes études. In Paris betrieb er während seines ganzen Lebens innovative Forschungen im Bereich der galloröm. Dialekte. Sein Hauptinteresse galt der geograf. Verteilung dialektaler Sprachvarianten ("Patois de la commune de Vionnaz" 1880, mit Edmond Edmont "Petit atlas phonétique du Valais roman" 1881). 1887 war G. Mitbegründer der "Revue des patois gallo-romans", die bis 1893 erschien. Sein Hauptwerk, der 1902-10 veröffentlichte monumentale "Atlas linguistique de la France", ist die Frucht detaillierter Feldforschungen, die er noch mit Edmont zwischen 1897 und 1901 durchführte. G.s Methode war Vorbild für die Erstellung weiterer Sprachatlanten, vorab des "Sprach- und Sachatlas Italiens und der Südschweiz" von Karl Jaberg und Jakob Jud.
Quellen und Literatur
- S. Pop, R.D. Pop, Jules G., 1959
- J. Allières, «Jules Louis G.», in Les linguistes suisses et la variation linguistique, hg. von J. Wüest, 1997
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 21.12.1854 ✝︎ 26.4.1926 1854-12-211926-04-26 |