17.6.1925 Zürich, 26.10.2019 Chêne-Bougeries, reformiert, von Uster. Sohn des Jacques Berchtold, kaufmännischen Direktors bei Landis & Gyr, und der Emmy geborene Bindschedler. Nicole Favre, Tochter des Henry Favre und der Violette Thérèse geborene Sautter. Bis 1940 ging Alfred Berchtold in Paris zur Schule, besuchte dann das Gymnasium in Zürich und studierte anschliessend an der philosophischen Fakultät der Universität Genf, an der sich seine weitere Karriere abspielte. 1947 machte er sein Lizenziat, später promovierte er mit der 1964 erschienenen Arbeit La Suisse romande au cap du XXe siècle. Portrait littéraire et moral. 1967-1985 war er Lehrbeauftragter für schweizerische Geistesgeschichte an der Universität Genf. Berchtold publizierte zahlreiche Werke über das literarische, künstlerische, religiöse und wissenschaftliche Leben in verschiedenen Gegenden der Schweiz sowie über die kulturellen Beziehungen zwischen der Schweiz und dem benachbarten Ausland. Seine Studie Bâle et l'Europe. Une histoire culturelle (1990) wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Berchtold gilt als Pionier der Kulturgeschichte in der französischen Schweiz, der historische mit anderen sozialwissenschaftlichen Ansätzen verband und aufzeigte, wie sich Identitäten – in der Westschweiz oder in Basel – in ihrem regionalen und europäischen Kontext ausbildeten. Er erhielt den Ehrendoktor der theologischen Fakultät der Universität Lausanne.
Quellen und Literatur
- Alfred Berchtold. Historien, écrivain, 1996 (Film).
- Berchtold, Alfred; Kuffer, Jean-Louis: Alfred Berchtold, la passion de transmettre. Entretiens avec Jean-Louis Kuffer, 1997.
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 17.6.1925 ✝︎ 26.10.2019 1925-06-172019-10-26 |