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UrielFreudenberger

3.9.1705 Bern, 21.3.1768 Ligerz, ref., von Bern. Sohn des Uriel, Försters. Vermutlich ledig. 1738-43 Prediger am Berner Inselspital, 1747-52 Pfarrer in Frutigen, 1752-68 in Ligerz. Trug 1735-36 in der Zeitschrift "Tempe Helvetica" mit Gabriel Hürner einen gelehrten Streit über den Ursprung des antiken Schlangenkults aus. Als Inspektor der ref. Kirchen im bern.-jurass. Münstertal (handschriftl. Inspektionsbericht von 1758 in der Burgerbibliothek Bern) veröffentlichte F. 1758 anonym eine "Beschreibung des im Bistum Basel gelegenen Münsterthales". 1760 erschien eine ebenfalls anonyme Schrift über Wilhelm Tell in dt. und franz. Sprache, die F. zusammen mit Gottlieb Emanuel von Haller verfasst hatte. Darin wurde zum ersten Mal im Sinn der Aufklärung öffentlich die Tellgeschichte als der nord. Sagenwelt entlehnter Mythos bezeichnet. Die Schrift löste heftige Gegenreaktionen, selbst bei den Anhängern der Aufklärung, aus. Ein franz. Exemplar der Schrift wurde in Altdorf (UR) verbrannt.

Quellen und Literatur

  • ADB 7, 355
  • J.-F. Bergier, Wilhelm Tell, 1990, 80 f. (franz. 1988)
  • H. Marti, E. Erne, Index der dt.- und lateinsprachigen Schweizer Zs. von den Anfängen bis 1750, 1998, 142-144
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Kurzinformationen
Variante(n)
Simeon Uriel Freudenberger (Taufname)
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ≈︎ 3.9.1705 ✝︎ 21.3.1768

Zitiervorschlag

Karin Marti-Weissenbach: "Freudenberger, Uriel", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.11.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/042206/2009-11-04/, konsultiert am 22.04.2024.