23.4.1873 Ludwigsburg (Württemberg), 7.5.1957 Bourg-La-Reine (Ile-de-France), ab 1897 Franzose. Sohn des Karl Alfred Kurr, Deutscher, und der Marie-Christine geborene Arnold Van Gennep, Niederländerin. Verheiratet. Vom sechsten Lebensjahr an lebte Van Gennep mit seiner Mutter in Frankreich und nahm ihren Namen an. Er studierte an der Ecole pratique des hautes études und an der Ecole des langues orientales in Paris. 1909 kam sein Buch "Les Rites de passage" ("Übergangsriten") heraus, dem er seine Berühmtheit verdankte. Auf Initiative von Gustave Jéquier wurde Van Gennep 1912 Extraordinarius am ersten Lehrstuhl für Ethnografie und vergleichende Kulturgeschichte an der Universität Neuenburg und stellvertretender Direktor des Neuenburger Musée d'ethnographie. 1914 organisierte er mit Jéquier in Neuenburg den ersten internationalen Kongress für Ethnografie und Ethnologie. 1915 wurde Van Gennep aus der Schweiz ausgewiesen, weil er in der "Dépêche de Toulouse" Artikel über den Handelsaustausch zwischen der Schweiz und Deutschland publiziert hatte, die als beleidigend empfunden wurden. Er kehrte nach Frankreich zurück, wo er sein Werk fortsetzte.
Quellen und Literatur
- Dictionnaire de la pensée sociologique, hg. von M. Borlandi et al., 2005, 730 f.
- P. Centlivres, P. Vaucher, «Arnold Van Gennep à Neuchâtel», in A seconde vue, 2009, 13-55
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 23.4.1873 ✝︎ 7.5.1957 1873-04-231957-05-07 |