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ThomasDavatz

23.4.1815 Fanas, 6.2.1888 Landquart, ref., von Fanas. Sohn des Christian und der Margaretha geb. Janeth. Lehrerseminar, dann Lehrer in Fanas, Fideris und Malans. Hausvater in der "Rettungsanstalt" Freienstein. 1855 wanderte D. in Begleitung seiner grossen Fam. und zusammen mit anderen Bündner und Ostschweizer Emigranten nach Santos (Provinz São Paulo) in Brasilien aus. Entgegen den vertragl. Regelungen wurden die Kolonisten durch das Haus Vergueiro fast wie Sklaven gehalten. D. wurde zum geistigen Haupt der betrogenen Siedler und berichtete der Bündner Regierung über die unhaltbaren Zustände in den Kolonien Ibicaba und Angelica. Der Verfolgung ausgesetzt, floh er mit seiner Fam. 1857 in die Heimat. Seine krit. Schrift "Die Behandlung der Kolonisten in der Provinz St. Paulo in Brasilien" (1858) hatte ein amtl. Eingreifen und die Aufhebung der Kolonien zur Folge. 1858-84 versah er die Stelle des eidg. Posthalters in Landquart. In Eveline Haslers mehrmals aufgelegtem Roman "Ibicaba" (1985) wurde D. zur literar. Figur.

Quellen und Literatur

  • Bündner Volksbl., 11.2.1888
  • Der freie Rhätier, 12.2.1888
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Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 23.4.1815 ✝︎ 6.2.1888

Zitiervorschlag

Martin Bundi: "Davatz, Thomas", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.03.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/042408/2005-03-15/, konsultiert am 11.04.2024.