15.2.1895 Rhäzüns, 2.2.1953 Glarus, katholisch, von Rhäzüns, Cumbel (heute Gemeinde Lumnezia) und Cazis. Sohn des Balthasar, Regierungsrats. Gymnasium in Disentis und Sarnen. Studium der Romanistik in Freiburg, Zürich (bei Louis Gauchat und Jakob Jud), Florenz und Paris. 1927 Dissertation über "Die Terminologie der Mühle in Romanisch-Bünden". 1920-1921 Präsident des surselvischen Sprach- und Kulturvereins Romania. Redaktor der Zeitschriften "Ischi" und "Tschespet". Mit Gion Cahannes unternahm er Bemühungen für die Normierung der rheinisch-surselvisch Schrift- und Schulsprache. Ramun Vieli war gegen die Verschmelzung des Surselvischen mit dem Ladinischen, und damit auch gegen die Schaffung einer einheitlichen rätoromanischen Standardsprache. 1921 erhielt Vieli von der Lia Rumantscha den Auftrag zur Bearbeitung eines surselvischen Wörterbuchs: Das surselvisch-deutsche Kurzwörterbuch erschien 1938, das deutsch-surselvische Wörterbuch 1944. Ab 1926 unterrichtete er Rätoromanisch (Surselvisch, Sutselvisch, Surmeirisch) an der Bündner Kantonsschule. Als Gymnasiallehrer und durch seine lexikografische Tätigkeit prägte Vieli wesentlich die Sprachpflege in Rheinischbünden. Er initiierte Fortbildungskurse für romanische Lehrer und publizierte zur Methodik des Romanischunterrichts und zu Teilgebieten der Grammatik. Mitarbeit in zahlreichen rätoromanischen Kommissionen, namentlich am Aufbau des rätoromanischen Radios (Cuminanza Radio Rumantsch).
Quellen und Literatur
- «Das Ringen der Rätoromanen um ihre Muttersprache», in Rätia 1, 1937/38, 131-145
- «Dus vocabularis de Sched», in Annalas 1941, 1-25
- «La Sutselva al spartavia», in Igl Ischi 32,1946, 113-124
- «Wie entsteht ein Wörterbuch?», in Bündner Jb., 1947, 95-105
- Der Freie Rätier, 5.2.1953
- Dr. Ramun Vieli, 1895-1953, 1953
- A. Decurtins, «Prof. dr. Ramun Vieli», in Ischi 40, 1954, 150-166
- Bedeutende Bündner aus fünf Jahrhunderten 2, 1970, 602-605
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 15.2.1895 ✝︎ 2.2.1953 1895-02-151953-02-02 |