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CamilleMartin

18.8.1877 Genf, 17.10.1928 Genf, reformiert, von Genf. Sohn des Ernest. Bruder des Victor. 1904 Albertine Picot, Tochter des Constant, Arzts. Camille Martin studierte Architektur am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich und bildete sich an der Technischen Hochschule München fort. Nach einem Praktikum bei Carl Schäfer in Karlsruhe wandte er sich von der praktischen Architektur ab. 1902 erschien seine französische Übersetzung der Untersuchung von Camillo Sittes Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen (1889). An der Universität Freiburg promovierte Martin mit der 1906 publizierten Dissertation zur Architekturgeschichte des Genfer Rathauses. 1907-1909 lehrte er an der Universität Genf Archäologie des Mittelalters und verfasste Artikel zur Architektur des Mittelalters und der Renaissance. Er war 1907-1909 Sekretär des Bureau d'assainement et d'hygiène de l'habitation und stand 1907-1913 dem Service municipal du Vieux Genève vor, was ihn für soziale Anliegen sensibilisierte. Ferner betreute er 1909-1913 die Zeitschrift L'Architecture suisse und gründete kurz vor seinem Tod 1928 die Zeitschrift L'Habitation en Suisse. Ab 1920 leitete er das Bureau du plan d'extension, die erste kantonale Dienststelle für Stadtplanung. Martin übte grossen Einfluss auf die Stadtentwicklung Genfs aus.

Quellen und Literatur

  • (zusammen mit H. Bernoulli) L'urbanisme en Suisse, 1929
  • Architektenlexikon der Schweiz 19./20. Jahrhundert, hg. von I. Rucki, D. Huber, 1, 1998, 363-364
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Zitiervorschlag

Dagmar Böcker: "Martin, Camille", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 25.10.2019. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/042672/2019-10-25/, konsultiert am 28.03.2024.