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CamilloRenato

um 1500 (Paolo Ricci) vermutlich Palermo, um 1575 Caspano (Veltlin). Auch unter dem Namen Lisia Fileno bekannt, war R. Franziskaner (Konventuale), Student in Padua und hielt sich zeitweise in Ferrara auf, wo er sich mit Celio Secondo Curione befreundete. 1540 wurde er des Lutheranertums angeklagt, weil er der Lehre vom Schlaf der Seele bis zum Jüngsten Gericht nahestand, verurteilt und eingekerkert. 1542 floh R. aus dem Gefängnis und liess sich im Veltlin nieder, zuerst in Caspano, wo er als Lehrer wirkte, später in Traona, Vicosoprano und 1547 in Chiavenna. R. war einer der führenden ital. Häretiker in Graubünden. Als Täufer und Antitrinitarier vertrat er eine spiritualist. Auffassung der Taufe und des Abendmahls und schrieb darüber eine Abhandlung. Deswegen geriet R. in Streit mit Agostino Mainardi, dem ref. Pfarrer von Chiavenna, und wurde 1550 von der ref. Synode exkommuniziert. 1551 widerrief er und bekannte sich zur Rechtgläubigkeit, hielt sich aber fortan von theol. Fragen fern.

Quellen und Literatur

  • Opere, documenti e testimonianze, hg. von A. Rotondò, 1968
  • D. Cantimori, Eretici italiani del Cinquecento, 1949, v.a. 82-97
  • Religion in Gesch. und Gegenwart 7, 42004, 447 f.
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Zitiervorschlag

Luca Baschera: "Renato, Camillo", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.01.2012, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/042836/2012-01-18/, konsultiert am 12.04.2024.