1546 Paris, 1608 Basel, ref., Franzose, aus der Juristenfam. C. de Vivier (Amboise, Loire). Ab 1566 Prediger im Burgund, kam er 1588 nach Basel und wurde Pfarrer der franz. Kirche. 1590 ernannte ihn Kg. Heinrich IV. zum Hofprediger. C. wirkte auch in Nancy, Metz und Paris, kehrte jedoch immer nach Basel zurück. Als überzeugter Calvinist verstand er sich ausgezeichnet mit dem Antistes Johann Jakob Grynaeus, der in Basel die strenge ref. Richtung zum endgültigen Erfolg geführt hatte. C. polemisierte gegen Lutheraner, Katholiken und Sozinianer (Antitrinitarier); sein hartnäckigster Gegner blieb jedoch Antoine Lescaille. Als Ancien der franz. Gemeinde hatte dieser gegen die "neue calvinische Lehre" und die "couetische Inquisition" protestiert, worauf er aus der Stadt ausgewiesen wurde. Den daraufhin publizierten Pamphleten Lescailles hielt C. mehrere Apologien entgegen. Er merkte nicht, dass es sich bei Lescailles Schriften um neue Auflagen der Bücher Sebastian Castellios gegen Johannes Calvin gehandelt hatte.
Quellen und Literatur
- E. Haag, La France protestante 4, 1844, 763-771
- A. Berchtold, Bâle et l'Europe, 1990, 626-628
- H.R. Guggisberg, Sebastian Castellio, 1997, 155
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 1546 ✝︎ 1608 |