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ErnstJucker

21.5.1891 Dickbuch (Gem. Hofstetten ZH), 19.2.1976 Tann (Gem. Dürnten), ref., von Schlatt (ZH). Sohn des Emil, Fabrikaufsehers, und der Magdalena geb. Wanner. 1917 Sophie Kucks, Ärztin, Tochter des Wulf Srulew, Bäckers und Kaufmanns, aus Irkutsk (Russland). Lehrerseminar Küsnacht (ZH). J. wirkte zunächst als Sekundarlehrer in Tann. Er machte Bekanntschaft mit Sophie, die ab 1912 in Zürich Medizin studierte. Nach ihrer Abreise nach Irkutsk folgte er ihr im Okt. 1916. Revolutionswirren verhinderten seine Rückreise. 1917 liess er sich in Tomsk nieder. Im Bürgerkrieg war J. als Englischdozent tätig. 1922 eröffnete er ein Lehrerseminar, dem er bis 1928 als Direktor vorstand, danach war er Dozent für Pädagogik. Als Parteiloser gehörte J. dem Exekutivkomitee der westsibir. Regierung an. Im Juni 1932 floh er mit seiner Fam. in die Schweiz und war ab 1933 wieder Sekundarlehrer in Tann. Unter dem Pseudonym Richard Hart setzte er sich kritisch mit der Zwangskollektivierung, Industrialisierung und Stalinisierung auseinander. Im Rahmen der Geistigen Landesverteidigung hielt Russland-J., wie er auch genannt wurde, Vorträge über Russland (auch in der Armee).

Quellen und Literatur

  • Erlebtes Russland, 1945 (41957)
  • C. Uhlig, «Nicht dass es schlecht wäre, aber es ist, wie alles hier, nicht fertig», in Bild und Begegnung, hg. von P. Brang et al., 1996, 112-123
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 21.5.1891 ✝︎ 19.2.1976

Zitiervorschlag

Christine Gehrig-Straube: "Jucker, Ernst", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 29.07.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/042914/2005-07-29/, konsultiert am 08.02.2025.