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Tomás GarrigueMasaryk

7.3.1850 Göding (Südmähren, heute Hodonín, Tschech. Republik), 14.9.1937 Schloss Lány bei Prag. Tschech. Philosoph und Politiker. M. erforschte die Schweizer Demokratie und entwarf in seinem Werk zur tschech. Frage "Ceská otáska" (1895) das Konzept einer "böhm. Schweiz". In der Schweiz sah er auch ein Modell für die Föderalisierung Österreich-Ungarns. Während des 1. Weltkriegs organisierte er 1915 in Genf den Widerstand gegen die kaiserl.-königl. Monarchie und erklärte am 4. und 6.7.1915 in Zürich und Genf die tschechoslowak. Unabhängigkeit. 1917 gründete er in Genf das Pressebureau des tschechoslowak. Nationalrats. Nach der Gründung der Tschechoslowakei 1918 wurde M. Staatspräsident (bis 1935). Er schlug die schweiz. Verfassung als Grundlage der Nationalitätenrechte vor, scheiterte jedoch am Widerstand der Parteien.

Quellen und Literatur

  • L. Lipscher, «Das Schweizer Modell und die nationale Frage in der Tschechoslowakei», in Bohemia 30, 1989, Nr. 1, 118-124
  • R. Hain, Staatstheorie und Staatsrecht in Tomáš Garrigue M.s Ideenwelt, 1999
  • D. Jetel, Die Schweiz und die tschecho-slowak. Auslandsaktion während des Ersten Weltkriegs, Liz. Zürich, 2001
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 7.3.1850 ✝︎ 14.9.1937

Zitiervorschlag

Helena Kanyar Becker: "Masaryk, Tomás Garrigue", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 29.10.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/042931/2009-10-29/, konsultiert am 06.12.2024.